Osterode. Hackus und Knieste und Köhlerhuhn ohne Fleisch: Die Harzer Küche musste hart arbeitende Menschen satt machen.

Wenn Gerichte Runx-Munx, Hackus und Knieste oder Ziwwelklump heißen, ahnt der kundige Hobbykoch: Hier geht es deftig zu. Der Harz hat viele kulturelle Reichtümer zu bieten, Kirchen und Schlösser etwa. Aber die Harzer Küche gehört sicher nicht dazu. Kein Wunder, die Menschen aus der Region verdienten ihr Brot im Bergbau, im Wald oder auf der Hütte. Das war eine schwere Arbeit. Eine feine Küche konnte sich nicht entwickeln. Schließlich mussten hungrige Mägen gefüllt werden.

Heute ist es für die meisten selbstverständlich, sich satt essen zu können. Küche, Rezepte, Wein und alles, was sonst noch dazugehört, zählen zum Lifestyle. Kochen ist seit Jahren schwer in Mode. Fernsehsendungen, Internetblogs und Hochglanzmagazine feiern Köche, präsentieren hochwertiges Fleisch, exotisches Gemüse und immerzu neue Rezepte. Dieser anhaltend aufgeregte Wirbel ums Kochen fördert schließlich auch eine andere Betrachtung zutage. Dazu gehören gesunde Ernährung, Zutaten aus der Region und alte Rezepte.