Düsseldorf. Der Konvertit Sven Lau hat laut Gericht eine islamistische Terrormiliz unterstützt.

Der Salafistenprediger Sven Lau muss für fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis. Das Oberlandesgericht Düsseldorf verurteilte den 36-Jährigen am Mittwoch wegen Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung. Der Vorsitzende Richter des Fünften Strafsenats, Frank Schreiber, erläuterte am Mittwoch in seiner Urteilsbegründung, der zum Islam konvertierte Lau habe sich der Unterstützung der islamistischen Terrormiliz Jamwa schuldig gemacht. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig.

Nach Überzeugung des Gerichts warb Lau im Jahr 2013 zwei in Deutschland lebende Männer für die islamistische Terrororganisation in Syrien an. Er selbst habe Bargeld und Nachtsichtgeräte nach Syrien gebracht. Das Gericht folgte in seiner Urteilsbegründung der Bundesanwaltschaft, die Lau wegen Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung angeklagt hatte.

Mit dem verhängten Strafmaß blieb das Gericht unter der von der Bundesanwaltschaft geforderten Haftstrafe von sechseinhalb Jahren. Die Verteidigung hatte auf Freispruch für ihren Mandanten plädiert. Der Angeklagte selbst hatte die Vorwürfe mehrfach bestritten.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) begrüßte das Urteil gegen Lau, der seit Jahren vom nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz beobachtet wurde. Mit der Haftstrafe habe der Rechtsstaat ein deutliches Signal gesendet, sagte der Minister. „Unterstützer des islamistischen Terrors gehören hinter Gitter.“

Der Prozess in dem streng gesicherten Gericht hatte insgesamt 53 Prozesstage gedauert. 38 Zeugen waren gehört worden. Lau hatte in seinem Schlusswort vor Gericht betont, er hoffe auf eine milde Strafe.

In unserer Region ist der Name Sven Lau bereits seit 2011 denjenigen bekannt, die sich mit der salafistischen Szene befassen. Damals übernahm Lau als Nachfolger des Braunschweigers Muhamed Ciftci den Vorsitz des Vereins „Einladung zum Paradies“.epd/red