Wolfsburg. Die EU warnt offenbar vor langfristigen Schäden. VW weist die Vorwürfe zurück. Verbraucherschützer fordern eine Garantie von VW.

Die EU-Kommission schlägt Alarm. Die Umrüstung der vom Abgas-Skandal betroffenen Diesel-Modelle könne langfristig zu Schäden führen. Das berichtete gestern „Spiegel Online“ und verwies auf eine Warnung der EU-Kommission. Durch die neue Steuerungssoftware würden Komponenten stärker beansprucht als bisher. Genannt wurden unter anderem das Abgasrückführventil, der Partikelfilter und der Speicherkatalysator.

VW wies die Vorwürfe gegenüber unserer Zeitung zurück. In einer Stellungnahme schreibt der Autobauer: „Es gilt nach wie vor, dass das Software-Update keine nachteiligen Einflüsse auf den Verbrauch oder die Dauerhaltbarkeit des Motors und seiner Komponenten haben wird.“

Um sicherzustellen, dass das Software-Update keine negativen Auswirkungen auf Komponenten des Motors oder des Abgasreinigungssystems hat, habe es umfangreiche Untersuchungen auf Motor- und Komponentenprüfständen sowie Fahrzeugtests gegeben. „Darüber hinaus wurden die Maßnahmen über mehrere Millionen Kilometer auf der Straße abgesichert“, schreibt VW. Daher sehe der Autobauer keine Veranlassung für eine weitergehende Garantiererklärung.

Die aber fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV). „VW muss die Kosten übernehmen, wenn Langzeitschäden auftreten“, sagte Marion Jungbluth vom VZBV unserer Zeitung. Das müsse in einer Garantie zugesichert werden. Zumal einige VW-Besitzer über Auffälligkeiten nach der Nachrüstung berichtet hätten. Ein gestriges Gespräch mit VW habe keinen Fortschritt gebracht, sagte Jungbluth. „Wir sind enttäuscht.“ VW wolle aber noch schriftlich Stellung nehmen. „Diesen Brief warten wir ab, bevor wir weitere Schritte prüfen.“