Berlin. Rückzug ist ein Wort, das in Putins Lexikon fehlt. Nun musste er die Schwarzmeerflotte verlegen. Denn die Krim ist nicht mehr sicher.
Satellitenbilder lassen keinen Zweifel. Die russische Marine zieht sich von der Krim-Halbinsel zurück. Der Hafen in Sewastopol ist offenbar nicht mehr sicher. Mindestens zehn Schiffe der Schwarzmeerflotte wurden zum Hafen in Noworossijsk weiter östlich in der Region Krasnodar verlegt. Dort sind sie sicherer – vor ukrainischen Angriffen.
Das amerikanische Institute for the Study of War vermutet eine vorübergehende Verlegung. Berichten zufolge geht es um die Fregatten "Admiral Makarov “ und "Admiral Essen“ sowie um drei U-Boote, fünf Landungsschiffe sowie mehrere kleine Schiffe. Lesen Sie auch: Angst auf der Krim: Jetzt verpufft die russische Illusion
Die Blamage ist eine Folge der ukrainischen Angriffe am 13. und 22. September. Damals griff sie mit Marschflugkörpern zwei Kriegsschiffe an und zerstörte auch das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte auf der Krim. Schon zuvor hatte sie mit Marinedrohnen immer wieder Nadelstiche gesetzt und den Russen vor Augen geführt, wie verwundbar sie auf der Krim sind.
Die Ukraine feiert ihren Erfolg im Kampf um die Seeherrschaft
Es geht ums Prestige. Rein militärisch können die russischen Schiffe auch von Noworossijsk aus, ihre Hauptaufgabe im Ukraine-Krieg erledigen: Die Ukraine mit Marschflugkörpern angreifen und die Seeblockade gegen die ukrainischen Häfen im Raum Odessa durchsetzen.
Umgekehrt feiern die Ukrainer einen (Achtungs)Erfolg im Kampf um die Seeherrschaft; schon, weil sie wissen, wie sehr das Kremlchef Wladimir Putin ärgern wird. Die Verlegung eines Teils der Schwarzmeerflotte macht es Russland jedenfalls nicht leichter, die Seeblockade durchzusetzen. Das könnte Sie auch interessieren: "Leopard 2"-Panzer schlägt Putins Truppen in die Flucht
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