Washington. Ellen DeGeneres und andere setzten sich gegen die Einfuhr von Jagdtrophäen ein. Nun nahm Trump die Einfuhr-Erlaubnis vorerst zurück.

Ellen DeGeneres ist die wohl beliebteste TV-Talkshow-Gastgeberin Amerikas. Wenn sich die kleine, blonde Frau mit ihrem ansteckenden Lächeln zu aktuellen Themen zu Wort meldet, stehen schnell Hunderttausende in den sozialen Netzwerken Gewehr bei Fuß und nehmen solidarisch unter Feuer, was die Entertainerin ins Visier genommen hat. Zum Beispiel Donald Trump.

Als ruchbar wurde, das Amerikas Präsident (anders als dessen Vorgänger Obama) ein

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hat und darum das Einfuhrverbot für Elefanten-Trophäen aus den afrikanischen Staaten Sambia und Simbabwe aufheben lassen wollte, ging DeGeneres (59) auf die Barrikaden. „Elefanten zeigen Mitgefühl, Sympathie, soziale Intelligenz und Selbsterkenntnis“, sagte die Fernsehfrau und wusste dabei schnell Szene-Größen wie Ricky Gervais und Russell Crowe an ihrer Seite, „alles Dinge, die ich noch an diesem Präsidenten vermisse.“

Trump rudert bei Einfuhr-Erlaubnis zurück

Der Satz muss den Vater der leidenschaftlichen Großwildjäger Eric und Donald Jr., die in der Vergangenheit in Afrika ohne Scheu und Skrupel vor den Kadavern großer Tiere posierten und sich dabei fotografieren ließen, getroffen haben.

Am späten Freitagabend

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in einem seltenen Akt der Selbstkorrektur die zuvor vom Bundesamt für Fisch- und Wildtierschutz verabschiedete Anordnung bis auf weiteres, die amerikanischen Jägern ab sofort das Töten in Afrika wieder erlaubt hätte. Inklusive des Rechts, Körperteile der erlegten Beute mit nach Hause zu bringen.

Trump reagiert auf Twitter

„Habe die Entscheidung zu Großwild-Trophäen auf Eis gelegt, bis ich alle Naturschutz-Details studiert habe“, twitterte Trump und kündigte an, das „seit Jahren diskutierte Thema“ kurzfristig mit Innen-Minister Ryan Zinke zu beleuchten. Ausgang offen, obwohl Faktenlage unverändert dramatisch.

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In rund 20 afrikanischen Ländern ging die Elefantenpopulation zwischen 2007 und 2014 um beinahe ein Drittel auf etwa 350.000 Tiere zurück. Trotzdem halten Jäger-Vereinigungen und Waffen-Lobbyisten wie die NRA an der Devise fest, dass nur durch legale, straff organisierte und für die besagten Staaten finanziell einträgliche Jagd-Abenteuer der Bestand der Herden langfristig gesichert werden könne.

Peta: Lebender Elefant bringt mehr Geld ein

Tierschützer von der „Humanen Gesellschaft“ (THS) halten das für eine „törichte Verdrehung der Tatsachen“. In einem tief korrupten Land wie Simbabwe, wo just

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vom eigenen Militär entmachte wurde, könne niemand positive Konsequenzen erwarten. Die Einnahmen aus dem Jagdgewerbe (pro Abschuss werden Gebühren bis zu 10.000 Dollar fällig) landeten in dunklen Kanälen.

Die Tierschutzorganisation Peta argumentiert grundsätzlicher: „Das Leben eines bedrohten Tieres zu verkaufen, um Geld für den angeblichen Erhalt zu sammeln, ist so, als würde man ein Kind auf dem Schwarzmarkt verkaufen, um Geld für den Kampf gegen Kindesmissbrauch aufzutreiben“, sagte ein Sprecher und fügte hinzu, dass ein lebender Elefant – durch Safari-Tourismus – viel mehr Geld einbringt, nämlich bei durchschnittlicher Lebensdauer rund 1,6 Millionen Dollar.

Ellen DeGeneres ist das Finanzielle egal. „Ich liebe Elefanten. Es sind großartige Tieren, die es verdienen, dass wir sie schützen“, sagte die TV-Prominente und startete unter dem Hashtag #BeKindtoElephants (Sei gut zu Elefanten) im Internet eine Kampagne, der sich Hunderttausende User anschlossen. Präsident Trump, der sonst so gut wie nie einlenkt, zeigte sich beeindruckt. Für wie lange, das bleibt noch abzuwarten.