Würzburg. Der Beitragssatz für die gesetzliche Rente sinkt 2018 voraussichtlich leicht auf 18,6 Prozent. Die Renten steigen wohl um 3 Prozent.

  • Der Beitragssatz für die gesetzliche Rente sinkt Anfang kommenden Jahres voraussichtlich um 0,1 Prozentpunkte
  • Rentner können im Sommer zudem mit gut drei Prozent mehr Bezügen rechnen
  • Linken-Chefin Sahra Wagenknecht geht das im Kampf gegen Altersarmut nicht weit nicht genug

Der Beitragssatz für die gesetzliche Rente sinkt Anfang kommenden Jahres voraussichtlich leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 18,6 Prozent. Das teilte der Vorstandsvorsitzende der Rentenversicherung, Alexander Gunkel, am Dienstag in Würzburg mit. Die Bundesregierung dürfte den Schritt per Verordnung vollziehen.

Grund für die positiven Rentenfinanzen sind die gute Konjunktur und Beschäftigungslage. Bis zum Jahr 2022 könnten die Rentenbeiträge dann voraussichtlich stabil bleiben. 2023 dürfte er wieder auf 18,7 Prozent steigen.

2024 steigt der Rentenbeitragssatz wohl auf 19,8 Prozent

2024 wird eine Steigerung auf 19,8 Prozent vorausgesagt. Dann dürfte der Beitragssatz mit dem Eintritt weiterer geburtenstarker Jahrgänge in die Rente schrittweise weiter steigen, bis er im Jahr 2030 bei 21,6 Prozent liegen dürfte.

Die rund 21 Millionen Rentner können im Sommer zudem mit einem deutlichen Plus ihrer Bezüge von gut drei Prozent rechnen. Einen genaueren Einblick in die aktuellen Rentenfinanzen wollte Gunkel im Lauf des Tags mitteilen. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hatte unter Berufung auf den neuen Rentenversicherungsbericht vorab über die wahrscheinliche Rentenerhöhung berichtet.

Wagenknecht: Problem der Altersarmut damit nicht gelöst

Sahra Wagenknecht, Vorsitzende der Linken im Bundestag, kritisiert die geplante Rentenerhöhung als zu gering. „Eine Rentenerhöhung im nächsten Jahr um zwei bis drei Prozent löst das Problem der Altersarmut nicht einmal ansatzweise“, sagte Wagenknecht unserer Redaktion. „Stattdessen brauchen wir eine Rentenreform nach dem Vorbild Österreichs, wo alle – auch Selbständige und Beamte – in die gesetzliche Rente einzahlen und ein Durchschnittsrentner monatlich 800 Euro mehr bekommt als in Deutschland.“

Es sei unverantwortlich, „dass die Jamaika-Parteien mit der Gründung einer Kommission bis 2019 die Lösung des Problems wachsender Altersarmut auf die lange Bank schieben wollen.“ (zrb/dpa)

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