Bonn. Bei der Weltklimakonferenz geht es um die Zukunft des Planeten. Die Verhandlungen über neue Regeln führen Teilnehmer aus 195 Ländern.

Die bisher größte Konferenz auf deutschem Boden hat begonnen: In den kommenden zwei Wochen verhandeln bei der Weltklimakonferenz in Bonn Tausende Teilnehmer über einheitliche Regeln zur Vermeidung von CO2-Ausstoß.

Das Treffen mit 25.000 Teilnehmern aus 195 Ländern gilt außerdem als wichtiger Gradmesser dafür, ob der Geist von Paris 2015 nach der Ausstiegsentscheidung von US-Präsident Donald Trump noch lebendig ist. Trump hatte im Sommer die Aufkündigung des Klimaschutzabkommens durch die Vereinigten Staaten beschlossen. Der Ausstieg kann aber erst 2020 vollzogen werden. Neben Syrien wären die USA dann das einzige UN-Land, das das Abkommen nicht mitträgt.

Konferenz im wohl heißesten jemals gemessenen Jahr

UN-Klimachefin Patricia Espinosa sagte in ihrer Eröffnungsrede, 2017 werde wahrscheinlich zu den drei heißesten der bisher gemessenen Jahre gehören. „Wir müssen jetzt handeln“, forderte sie. Frank Bainimarama, Premierminister der Republik Fidschi und Vorsitzender der Konferenz, betonte, das in Paris gegebene Versprechen müsse gehalten werden. Niemand dürfe schummeln können, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) am Eröffnungstag.

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    Deutschland – der „technische Gastgeber“ der Konferenz – will seine finanzielle Hilfe für die vom Klimawandel besonders bedrohten Inselstaaten verstärken. Die Bundesrepublik werde weitere 50 Millionen Euro in den sogenannten Anpassungsfonds der Vereinten Nationen einzahlen, kündigte Ministerin Hendricks an.

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    Bisher hatte Deutschland schon 190 Millionen Euro in den Fonds eingebracht. „Wir senden damit ein klares Signal“, sagte Hendricks, die bis zur Bildung einer neuen Regierung geschäftsführend weiter als Umweltministerin im Amt ist. „Deutschland steht den Menschen, die besonders vom Klimawandel betroffen sind, solidarisch bei.“

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      Deutschland will seine Emissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent verringern. Umweltverbände gehen jedoch davon aus, dass dieses Ziel verfehlt wird. Sie werfen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, dass sie international zwar viel über Klimaschutz spreche, aber zuhause wenig dafür tue. Die Klimadebatte ist auch ein großer Streitpunkt in den Jamaika-Sondierungen von Union, FDP und Grünen.

      Der Klimapakt von Paris sieht vor, die gefährliche Erderwärmung in einem weltweiten Kraftakt in den nächsten Jahrzehnten zu bremsen und so dramatische Folgen wie Dürren und einen Anstieg der Weltmeere zu mildern. (dpa)