Biel/Berlin. AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel hat laut „Zeit“eine Asylbewerberin schwarz beschäftigt. Sie dementiert: Die Frau sei eine Freundin.

AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel soll laut „Zeit“ eine Asylbewerberin aus Syrien schwarz beschäftigt haben. Ihrem Anwalt zufolge handelt es sich nur um eine Freundin. Die Vorwürfe werden besonders pikant dadurch, dass die AfD im Wahlkampf starke Signale gegen Flüchtlinge und Asylbewerber aussendet.

Die „Zeit“ will aus dem privaten Umfeld der Politikerin erfahren haben, dass eine Frau aus Syrien in Weidels Schweizer Wohnsitz Biel eine Studentin als Haushaltshilfe ablöste. Gezahlt worden seien 25 Franken pro Stunde, ein in der Schweiz üblicher Satz. Einen schriftlichen Anstellungsvertrag habe es nicht gegeben, Rechnungen hätten die Haushaltshilfen auch nicht stellen sollen. Die Asylbewerberin sei im Herbst 2016 auch dabei gewesen, als Weidel mit ihrer Familie in eine Eigentumswohnung umzog.

Anwalt: Antwortfrist von einem Tag zu kurz

Weidels Anwalt erklärte der „Zeit“ zufolge, es gebe nur einen freundschaftlichen Kontakt zu der Asylbewerberin. Die Frau sei „als Freundin ... auch im Hause unserer Mandantin zu Gast“ gewesen. Es sei aber falsch, dass die Asylbewerberin angestellt worden sei, als Angestellte gearbeitet oder aber dafür Lohn bekommen hätte“.

Der Anwalt hatte der Zeitung zuvor erklärt, eine Frist von einem Arbeitstag für die Beantwortung sei zu kurz zur „Aufarbeitung zum Teil relativ komplexer rechtlicher Sachverhalte mit Blick auf die Zulässigkeit von Vergütungsregelungen“.

Alice Weidel lebt mit ihrer Lebenspartnerin, einer aus Sri Lanka stammenden Schweizerin, in Biel. Gemeinsam ziehen sie zwei Söhne groß. Öffentlich nennt die AfD-Politikerin die deutsche Ortschaft Überlingen als Wohnort. (FMG)