Washington. Valerie Plame Wilson will Donald Trumps Twitter-Tiraden nicht mehr ertragen. Und sie hat einen Plan, um ihn zum Schweigen zu bringen.

Eine ehemalige CIA-Agentin will Twitter kaufen, um das Konto des US-Präsidenten Donald Trump zu sperren. Valerie Plame war im Sommer 2003 durch Indiskretionen des Weißen Hauses enttarnt worden und führte das auf einen Racheakt der damaligen Regierung unter Präsident George W. Bush zurück.

Nun hat sie ein ungewöhnliches Crowdfunding gestartet, um eine Milliarde Dollar (850 Millionen Euro) für den Kauf des Kurznachrichtendienstes einzusammeln. „Wir brauchen nicht bis 2020 zu warten, um ihn zum Schweigen zu bringen“, schrieb Valerie Plame Wilson am Mittwoch (Ortszeit) auf ihrem Twitteraccount. Es sei ein kleiner Preis, um Trumps mächtigstes Megafon wegzunehmen.

Trump habe auf Twitter eine Menge furchtbarer Dinge angestellt

Plame Wilsons Mann Joseph Wilson war US-Botschafter im Irak und klarer Gegner des Irakkrieges der USA unter Präsident George W. Bush gewesen. Ihr Name wurde 2003 von Regierungsmitarbeitern an die Medien durchgestochen, kurz nachdem ihr Mann den Irakfeldzug öffentlich heftig kritisiert hatte. 2005 schied sie aus dem Geheimdienst aus.

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Ihre jetzige Kampagne begründet Plame Wilson auf der Crowdfunding-Plattform damit, dass „Trump auf Twitter eine Menge furchtbarer Dinge angestellt“ habe. So habe er Gewalt gegen Journalisten befürwortet und mit seinen Tweets den Vereinigten Staaten geschadet.

„Es ist Zeit, ihn zum Schweigen zu bringen“

Unter anderem habe Trump mit seiner Drohung, einen Atomkrieg mit Nordkorea zu beginnen, die gesamte US-Bevölkerung in Gefahr gebracht: „Das ist nichts, was nur online passiert. Trump nutzt Twitter als Waffe“, erklärte sie. „Es ist Zeit, ihn zum Schweigen zu bringen.“ (dpa)

Donald Trumps schlimmste Sprüche

Für die größte Aufregung hat im Wahlkampf ein Video-Mitschnitt aus dem Jahr 2005 gesorgt. Darauf ist zu hören, wie Donald Trump sich extrem vulgär und sexistisch über Frauen äußert. Kurz vor dem Zusammentreffen mit einer Schauspielerin sagt er zu einem TV-Moderator: „Ich sollte besser ein paar TicTacs nehmen, nur falls ich sie küsse. Weißt du, Schönheit zieht mich automatisch an. Ich fange einfach an, sie zu küssen. (...) Ich warte gar nicht ab. Und wenn du ein Star bist, lassen sie dich das machen. Sie lassen dich alles machen. Du kannst ihnen zwischen die Beine greifen, du kannst einfach alles machen.“
Für die größte Aufregung hat im Wahlkampf ein Video-Mitschnitt aus dem Jahr 2005 gesorgt. Darauf ist zu hören, wie Donald Trump sich extrem vulgär und sexistisch über Frauen äußert. Kurz vor dem Zusammentreffen mit einer Schauspielerin sagt er zu einem TV-Moderator: „Ich sollte besser ein paar TicTacs nehmen, nur falls ich sie küsse. Weißt du, Schönheit zieht mich automatisch an. Ich fange einfach an, sie zu küssen. (...) Ich warte gar nicht ab. Und wenn du ein Star bist, lassen sie dich das machen. Sie lassen dich alles machen. Du kannst ihnen zwischen die Beine greifen, du kannst einfach alles machen.“ © REUTERS | MIKE SEGAR
Diese Litanei wiederholt der 70-Jährige gern: „Wir müssen Recht und Ordnung zurückbringen. (...) Illegale Migranten haben Waffen, und sie erschießen Leute.“
Diese Litanei wiederholt der 70-Jährige gern: „Wir müssen Recht und Ordnung zurückbringen. (...) Illegale Migranten haben Waffen, und sie erschießen Leute.“ © REUTERS | MIKE SEGAR
Eine Entschuldigung darf man demnach wohl auch nicht für diese Aussage erwarten: „Hillary will den zweiten Verfassungszusatz abschaffen. Wirklich abschaffen. Falls sie es schafft, ihre Richter auszuwählen, kann man nichts dagegen machen. Obwohl, vielleicht können ja die Verfechter des Zweiten Verfassungszusatzes etwas tun, ich weiß ja auch nicht.“ Von Kritikern wurde der Satz so verstanden, dass Trump über einen Attentat auf Hillary Clinton fabulierte.
Eine Entschuldigung darf man demnach wohl auch nicht für diese Aussage erwarten: „Hillary will den zweiten Verfassungszusatz abschaffen. Wirklich abschaffen. Falls sie es schafft, ihre Richter auszuwählen, kann man nichts dagegen machen. Obwohl, vielleicht können ja die Verfechter des Zweiten Verfassungszusatzes etwas tun, ich weiß ja auch nicht.“ Von Kritikern wurde der Satz so verstanden, dass Trump über einen Attentat auf Hillary Clinton fabulierte. © dpa | Cristobal Herrera
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