Washington. US-Präsident Trump griff TV-Moderatorin Mika Brzezinski auf Twitter heftig an. Jetzt wehrt sie sich – und wirft Trump vor, zu lügen.
Die US-ModeratorinMika Brzezinskihat sich gegen eine Beleidigung durch Präsident Donald Trump gewehrt und Zweifel an seiner Qualifikation für das Amt geäußert. „Er scheint ein fragiles, ungeduldiges, kindliches Ego zu haben, das wir wieder und wieder sehen konnten, besonders wenn es um Frauen geht“, sagte sie am Freitagmorgen in der Show „Morning Joe“, die sie gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Joe Scarborough im Sender MSNBC moderiert. Es sei alarmierend, dass der Präsident so schnell aus der Fassung gerate, fügte die 50-Jährige hinzu.
„Das Weiße Haus behauptet, wir würden ihn angreifen“, sagte Brzezinski. Das stimme nicht. „Wir berichten über seine Lügen. Wir sind verärgert, wenn er nicht die Wahrheit sagt, wenn er Menschen schikaniert.“
Trump nannte sie verrückt
Trump hatte am Donnerstag getwittert, Brzezinski habe ihn in seinem Anwesen in Mar-a-Lago unbedingt sehen wollen, obwohl sie nach einer Lifting-Operation im Gesicht stark geblutet habe. Er beschrieb sie als „verrückte Mika“ mit niedrigem IQ, ihren Partner Scarborough nannte der Präsident einen „Psychopathen“.
Die beiden Moderatoren verschoben einen Urlaub, um am Freitagmorgen in ihrer Show auf Trumps Angriff reagieren zu können.
Brzezinski und ihr Partner nennen Trump einen Lügner
Scarborough sagte, Trump nehme Aussagen von Frauen viel persönlicher als von Männern und sei „sehr viel grausamer“ zu ihnen. „Er greift Frauen an, weil er Angst vor Frauen hat.“
Das Paar bezichtigte Trump zudem der Lüge. Es stimme nicht, dass Brzezinski wegen eines Face-Lifts geblutet habe. Sie habe lediglich „ein wenig Haut“ unter ihrem Kinn straffen lassen, erklärte die Moderatorin.
Das Moderatoren-Paar berichtete auch, das Weiße Haus habe außerdem gedroht, es werde ein negativer Artikel im „National Enquirer“ über sie erscheinen, wenn sie nicht den Präsidenten anriefen und sich für ihre Berichterstattung entschuldigen würden. In diesem Fall würde Trump dafür sorgen, dass der Artikel nicht erscheint. Der „National Enquirer“ ist ein wöchentlich erscheinendes Boulevard-Magazin, das Trump nahe steht.
„Drei Leute aus der Spitze der Administration riefen mich an“, sagte Scarborough. „Sie sagten ‘Du musst anrufen. Bitte ruf an. Nimm einfach das Telefon und ruf an’.“ Das Paar habe sich aber geweigert.
Trump reagierte am Freitag wiederum auf Twitter. Zum ersten Mal seit langem habe er die Show gesehen. „FAKE NEWS“, schrieb er. Scarborough habe ihn angerufen, um einen Artikel zu verhindern. Die beiden Moderatoren veröffentlichten am Freitag einen Meinungsartikel bei der „Washington Post“. (dpa/tma)