Washington. Donald Trump ist der Twitter-Präsident. Weil seine 100-Tage-Bilanz trübe ausfällt, holen ihn vollmundige alte Tweets ein. Eine Auswahl.

Man hat keinen Anspruch auf eigene Fakten, der Präsident spielt zu oft Golf und er droht unbeabsichtigt den Dritten Weltkrieg auszulösen: Das twitterte Donald Trump – bevor er zum Präsident gewählt wurde. In den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit haben den Twitter-Präsidenten viele Tweets wieder eingeholt, in denen er gegen die Regierung ätzte. Die Kritik von einst an dem Präsidenten von einst passt für viele Beobachter auf Präsident Trump wie die Faust aufs Auge. Für die „Resist“-Bewegung, die ihm Kontra gibt, sind seine alten Tweets ein gefundenes Fressen.

Schon lange vor seiner Wahl war der Kurznachrichtendienst für Trump ein Instrument, um dort gegen politische Gegner zu poltern. „Er hat die Macht des eigenen (Medien-)Kanals schon früh erkannt und sich über die Jahre hinweg eine Millionen-Community aufgebaut”, sagt Martin Fuchs, Politikberater und Blogger. „Früher twitterte man, was man im Fernsehen sah – spätestens seit dem US-Wahlkampf senden die amerikanischen TV-Sender, was Trump twittert. Eine Umkehrung der bisherigen Logik!”

Die Resonanz ist aber auch auf Twitter gewaltig: In einer normalen Woche wird sein Account @realdonaldTrump drei Millionen Mal erwähnt, hat der Analysedienst Talkwalker ausgerechnet. Der hat auch ausgewertet, was die häufigsten Emoji-Reaktionen waren: Auf Platz eins liegt die USA-Flagge. Platz zwei und drei passen zu seinen alten Tweets, die ihn nun immer wieder einholen: Smiley mit Lachtränen und grübelnder Smiley ... (law)