Washington. Diesmal polterte er nicht nur, diesmal ließ er Fragen zu: Donald Trumps Sprecher Sean Spicer verspricht der Presse, nicht zu lügen.

Der der Lüge bezichtigte Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, sieht sich der Wahrheit verpflichtet. „Es ist unsere Absicht, Sie nie anzulügen“, sagte Spicer am Montag bei einem Briefing vor Journalisten im Weißen Haus. „Ich glaube, wir müssen ehrlich sein zum amerikanischen Volk“, betonte Spicer und fügte hinzu: „Wir tun alle unseren Job so gut wie wir können.“

Er blieb allerdings bei seiner Darstellung, Trumps Vereidigung habe die größte Zahl von Zuschauern aller Amtsantritte von US-Präsidenten angezogen. Er erklärte dies nun erstmals damit, dass Millionen von Menschen das Ereignis auf Internetkanälen wie Youtube verfolgt hätten – zusätzlich zu 31 Millionen Zuschauern an den US-Fernsehern.

Anti-Terror-Kampf mit Russland

Diese Möglichkeiten standen bei früheren Präsidenten nicht oder nicht in der derzeitigen Ausbaustufe zur Verfügung. Am Samstag hatte er Bilder der Zuschauermenge gezeigt und Fahrgastzahlen vorgetragen. Spicer verteidigte Angriffe auf Medien, die er am vergangenen Samstag geführt hatte. Wenn in Medien unwahr berichtet werde, müsse die Regierung die Chance haben, dies zu berichtigen.

Spicer erklärte auch, die USA wollten im Kampf gegen den Terrorismus ihre Zusammenarbeit mit Ägypten und Russland zu vertiefen. Trump habe seinem ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah al-Sisi am Montag eine Fortsetzung der Militärhilfe für Ägypten versichert.

Spicer sagte, die US-Regierung werde mit Russland oder irgendjemand anderem gegen den IS kämpfen, wenn man dabei jeweils gemeinsame nationale Interessen verfolge. Detaillierten Nachfragen wich Spicer aus. Trump hat in seiner Antrittsrede angekündigt, den islamischen Terrorismus „vom Antlitz der Erde zu tilgen“.

Keine Entscheidung über Botschaftssitz in Israel

Spicer zufolge hat die neue US-Regierung noch nicht entschieden, ob sie ihre Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen wird. Spicer hatte am Wochenende gesagt, das Weiße Haus befinde sich in den „sehr frühen Phasen“ von Gesprächen mit Israel. Die Überlegungen löste in Israel Zustimmung und in den Palästinensergebieten heftige Gegenwehr aus.

Trump hatte bereits mehrfach angekündigt, die US-Botschaft in Israel verlegen zu wollen und Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. International wird Jerusalem nicht als Hauptstadt anerkannt, weil der endgültige Status der Stadt erst in Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern geklärt werden muss. (dpa)