Mailand/Berlin. Der mutmaßliche Attentäter von Berlin ist in Mailand von einem Polizisten erschossen worden. Er war in eine Kontrolle geraten.

Der nach dem Berliner Terroranschlag mit zwölf Toten europaweit gesuchte Tunesier Anis Amri ist tot. Wie Innenminister Marco Minniti am Freitagvormittag mitteilte, wurde der mutmaßliche islamistische Terrorist in Mailand erschossen. Er sei bei einem Schusswechsel mit der Polizei in den Morgenstunden getötet worden, sagte Minniti bei einer Pressekonferenz in Rom.

Der 24-Jährige habe bei einer Routinekontrolle „ohne zu zögern“ eine Waffe gezogen und geschossen. Er traf einen Polizisten an der Schulter. Der Beamte schwebe nicht in Lebensgefahr, sagte Minniti. Anhand seiner Fingerabdrücke sei Amri eindeutig identifiziert. Der Tunesier hatte jahrelang in Italien gelebt, zeitweise war er dort in Haft.

Indes hat das IS-Sprachrohr Amak ein Video veröffentlicht, auf dem Anis Amri zu sehen sein soll. Auf der knapp dreiminütigen Aufnahme schwört dieser dem Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, die Treue.

Amri soll in Berlin zwölf Menschen getötet haben

Der Tunesier Amri soll am Montag in Berlin mit einem gestohlenen Lkw in einen Weihnachtsmarkt gerast sein. Auf dem Markt auf dem Breitscheidplatz starben zwölf Menschen, rund 50 wurden zum Teil sehr schwer verletzt. Am Freitag schwebten immer noch einige in Lebensgefahr

Mutmaßlicher Berlin-Attentäter erschossen

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    Amri fuhr wohl mit Zug nach Italien

    Der mutmaßliche Berlin-Attentäter kam nach Polizeiangaben mit dem Zug nach Italien. Er sei aus Chambéry in Frankreich nach Turin gekommen, berichtete der Mailänder Anti-Terror-Chef Alberto Nobili am Freitag.

    Von Turin in der italienischen Region Piemont sei er wiederum mit dem Zug nach Mailand gefahren, wo er gegen 1 Uhr in der Nacht zum Freitag angekommen sei. Gegen 4 Uhr am Morgen sei er den beiden Polizisten begegnet, die ihn bei einem Schusswechsel töteten.

    Dem angeschossenen Polizeibeamten Cristian Movio (36) geht es inzwischen wieder besser. Er posierte bereits im Krankenbett für ein Selfie mit seinen Kollegen.

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    Bundesanwaltschaft in Kontakt mit italienischen Behörden

    „Die Abklärungen laufen, wir sind in Kontakt mit den italienischen Sicherheitsbehörden“, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Nach dem Tunesier war seit Donnerstag mit deutschem Haftbefehl gefahndet worden. Es bestanden kaum noch Zweifel, dass Amri für den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt verantwortlich ist. Seine Fingerabdrücke wurden mehrfach an dem Lkw sichergestellt, der am Montagabend in die Budengasse nahe der Gedächtniskirche gerast war.

    Auf Amris Spur waren die deutschen Ermittler gekommen, als sie im Lastwagen seine Duldungspapiere fanden. Das geschah aber erst am Dienstag, weil die Fahrerkabine zunächst versiegelt worden war. Amri, der 2015 über Freiburg nach Deutschland einreiste, war Medienberichten zufolge in Italien und Tunesien bereits zu langen Haftstrafen verurteilt worden. (dpa )

    Lkw-Todesfahrt – Augenzeuge filmt Unfallort von oben

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