Berlin. Zweiter Kandidat für die Bundespräsidentenwahl im Februar: Die Linke hat den Kölner Armutsforscher Christoph Butterwegge nominiert.

Die Linken haben den Armutsforscher Christoph Butterwegge als Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl aufgestellt. Der Hartz-IV-Kritiker erhielt am Montag ein einstimmiges Votum in Fraktion und geschäftsführendem Parteivorstand, wie Fraktionschef Dietmar Bartsch in Berlin mitteilte.

Butterwegge sei eine „hervorragende Alternative“ in der Bundesversammlung, sagte Bartsch. Der Kölner Politikwissenschaftler tritt somit gegen Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) an, den Kandidaten der Koalition. Angesichts der voraussichtlich deutlichen Mehrheit für Steinmeier geht der 65-jährige Butterwege mit geringen Chancen in die Wahl zum Bundespräsidenten.

Butterwegge will auf soziale Spaltung hinweisen

Butterwegge sagte, ihm komme es darauf an, auf die sozialer Spaltung zwischen Arm und Reich hinzuweisen, aus der politische Zerrissenheit resultiere. Ihr wolle er eine „Agenda der Solidarität“ entgegensetzen. Butterwegge ist 1951 in Albersloh, Westfalen, geboren. Er studierte Sozialwissenschaft, Rechtswissenschaft, Psychologie und Philosophie in Bochum.

Bis zu seiner Emeritierung im Herbst 2016 lehrte Butterwegge am Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften der Universität Köln. Er gehört zu den bekanntesten Armutsforschern Deutschlands. Der Wissenschaftler veröffentlichte zahlreiche Schriften und Publikationen zur Kritik am Neoliberalismus, zur sozialen Ungleichheit, zu Hartz IV und zur Altersarmut. (dpa/epd)