Der Verfassungsschutz warnt bei einer Niederlage des IS in Mossul vor Anschlägen. Auch rechten Terror schließt die Behörde nicht aus.

Eine militärische Niederlage der Terrormiliz Islamischer Staat in ihrer irakischen Hochburg Mossul könnte aus Sicht des Verfassungsschutzes die Terrorgefahr in Deutschland erhöhen. IS-Unterstützer in Europa könnten alarmiert werden, mit der Folge von Anschlägen oder Gewalttaten auch hierzulande, sagte Behördenpräsident Hans-Georg Maaßen im Deutschlandfunk. „Das wollen wir verhindern, und wir stellen uns auch entsprechend auf.“

Die militärischen Misserfolge des IS in Syrien und im Irak veranlassten aktuell nur wenige ausländische Kämpfer zur Rückkehr etwa nach Europa. „Es mag sein, dass es so kommen wird“, sagte Maaßen. Aber es könne durchaus sein, dass die ausländischen Kämpfer in Mossul bis zur letzten Patrone da sein wollten, um einen „Märtyrertod im Kugelhagel der Koalitionstruppen zu sterben“. Eher seien die einheimischen Kämpfer bereit, als Flüchtlinge zu fliehen.

Maaßen warnt vor rechtem Terror

Unterdessen hält der Verfassungsschutz fünf Jahre nach dem Auffliegen der rechtsextremistischen NSU-Terrorzelle die Gefahr ähnlicher Anschläge nicht für gebannt. Der Geheimdienst geht davon aus, „dass es in Deutschland in der rechtsextremistischen Szene durchaus auch Einzelpersonen oder kleine Gruppen geben kann, die derartige Anschläge begehen könnten“, sagte Behördenchef Hans-Georg Maaßen im Deutschlandfunk.

„Wir möchten nicht, dass von diesen Menschen Terroranschläge durchgeführt werden, aber ausschließen kann ich es leider auch nicht.“ Maaßen verwies auf bekannte Gruppierungen wie die bundesweit vernetzte „Old School Society“. Diese habe Anschläge auf Flüchtlinge oder Salafisten begehen wollen. Auch habe es ähnliche Umtriebe von Extremisten in Bamberg und in Freital gegeben. (dpa)