Berlin. Nach Protesten von Anwohnerinnen und Anwohnern hat Barcelona eine Busroute zu einem beliebten Touristenziel von Google Maps gelöscht.

Es ist eine von Barcelonas beliebtesten Touristen-Attraktionen: der Park Güell. Die Parkanlage, die von dem berühmten Architekten Antoni Gaudí geplant wurde, liegt etwas erhöht über der spanischen Metropole. Jedes Jahr zieht es Millionen Touristinnen und Touristen in den Park – sehr zum Leid der Anwohnerinnen und Anwohner im Ortsteil La Salud, in dem die Anlage liegt. Diese beschweren sich schon seit Jahren, dass die öffentliche Buslinie durch diesen Teil der Stadt immer so voll mit Touristen sei, dass sie selbst nicht mehr damit fahren könnten.

Die Stadt hat deswegen nun Konsequenzen gezogen – und die Linie 116 von den Karten von Google und Apple gelöscht. Das berichtet unter anderem „Catalan News“. Der Schritt sei eine „außergewöhnliche Maßnahme“, zitiert das Medienhaus die stellvertretende Bürgermeisterin von Barcelona, Laia Bonet.

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Barcelona: Stadt ergreift weitere Maßnahmen wegen Tourismus

Die Linie 116 sei vorrangig für die Nachbarschaft geschaffen worden. Auf der Strecke verkehren aufgrund der schmalen Gassen kleine Busse, in die nur etwa 20 bis 25 Personen passen. Besonders ältere Anwohner, die auf die Verbindung angewiesen seien, hätten aufgrund der Touristenmassen dann keinen Platz mehr in den Bussen gehabt, heißt es bei „Catalan News“. „Früher war der Bus so voll, dass selbst Menschen mit Gehstöcken nicht mehr einsteigen konnten“, sagte die 75-jährige Anwohnerin Luz López gegenüber der spanischen Zeitung „elDiario.es“.

Laut der stellvertretenden Bürgermeisterin Bonet zeige die Maßnahme bereits Wirkung: Die Zahl der Fahrgäste sei deutlich zurückgegangen. Die Stadtverwaltung hat zudem weitere Schritte ergriffen, um der hohen Zahl von Touristinnen und Touristen, die den Park Güell jedes Jahr besuchen, gerecht zu werden. So sollen unter anderem zwei andere Buslinien verstärkt werden, Eintrittskarten sollen außerdem nur noch im Voraus online erworben werden können und nicht mehr am Eingang des Parks.

csr