Berlin. Die Wildpferde sollen in Kasachstan angesiedelt werden. An dem Projekt ist neben dem Berliner Tierpark auch der Prager Zoo beteiligt.

Der Berliner Tierpark schickt vier Przewalski-Pferde auf große Reise nach Kasachstan. Die Tiere sollen dort in diesem Jahr mit vier weiteren Tieren aus dem Prager Zoo im staatlichen Naturschutzgebiet Altyn Dala (Goldene Steppe) ausgewildert werden, wie die Zoologischer Garten Berlin AG mitteilte. Das gemeinsame Ziel ist es, in den nächsten fünf Jahren mindestens 40 Pferde in ihrem natürlichen Lebensraum wieder anzusiedeln.

Ende April ziehen sechs Tiere in die Berliner Quarantäne. Anfang Juni werden die vier geeignetsten Tiere aus Berlin mit einem tschechischen Militärflugzeug vom Flughafen BER nach Kasachstan geflogen. Zeitgleich mit dem Transport aus Berlin wird sich die Herde mit vier Tieren aus dem Zoo Prag in einem tschechischen Militärflugzeug auf den Weg machen. Dort geht es in ein Akklimatisierungszentrum in der zentralasiatischen Steppe.

„Wir freuen uns außerordentlich, dass das Przewalski-Pferd nach Kasachstan zurückkehren wird. Das Urwildpferd war in den unendlichen winterkalten Grassteppen Kasachstans bereits ausgestorben. Nun kehrt es zurück und wird die wunderschöne, wilde Natur Kasachstans bereichern“, wurde der Botschafter der Republik, Nurlan Onzhanov, in der Mitteilung zitiert.

Das Przewalski-Pferd ist nach seinem Entdecker, dem russischen Forscher Nikolaj Przewalski, benannt. Zeitweise galt die Art, die sich vom Hauspferd unterscheidet, als fast ausgestorben. Inzwischen ist der Bestand durch gezielte Zucht wieder weltweit auf rund 2400 Tiere in Zoos und Zuchtstationen angewachsen. Przewalski-Pferde sind mit einer Schulterhöhe von 1,3 bis 1,5 Metern etwa so groß wie Ponys und sehr widerstandsfähig. Sie können sowohl in eisiger Kälte als auch in extremer Hitze leben.

Der Tierpark Berlin engagiert sich seit Mitte der 1980er-Jahre bei der Rückführung von Pferden in die Natur. Bislang wurden 16 im Tierpark geborene Pferde bereits Projekten in China und der Mongolei zur Verfügung gestellt, hieß es in der Mitteilung.