Nürnberg. Kräftige Gewitter in Deutschland sorgten für Chaos. In Nürnberg wurden zahlreiche Keller und Straßen überflutet, Autos sind versunken.
Am Donnerstagabend hat das Unwetter in Nürnberg zu Hunderten Einsätzen von Polizei und Feuerwehr geführt. Einem Polizeisprecher zufolge seien viele Keller und Tiefgaragen vollgelaufen, Autos in Unterführungen im Wasser stehengeblieben und Insassen eingeschlossen gewesen. Ein Feuerwehrsprecher ergänzte, die Menschen hätten sich über die Fenster der Autos aber selbst befreien können.
Während des Gewitters gingen bei Feuerwehr und Polizei unzählige Notrufe ein. Bei der Feuerwehr waren die Leitungen trotz Personalverstärkung zum Teil überlastet. "Wir arbeiten mit Hochdruck die Einsätze (schon mehr als 500) ab", erklärte die Nürnberger Feuerwehr gegen 20.00 Uhr auf Twitter. Nach Mitternacht ergänzte die Feuerwehr auf dem Portal: "Wir haben aber immer noch fast 500 offene Einsätze abzuarbeiten. Gut 400 haben wir schon erledigt."
Der Deutsche Wetterdienst hatte vor Unwettern in Schwaben, Oberbayern und Mittelfranken bis in die Nacht gewarnt. Lesen Sie auch: Unwetter und Tornados in Italien – Urlaubsregionen betroffen
Nürnberg: Stromausfall wegen Unwetter
Der Feuerwehr zufolge konnte eine Straßenbahn in einer Unterführung wegen der Wassermassen nicht mehr weiterfahren. Zudem fiel partiell der Strom in der Stadt aus, weil Trafostationen ausfielen. Meldungen über Personenschäden lagen der Feuerwehr bis zum Abend nicht vor.
Das Unwetter führte auch zu einer Unterbrechung der Blockaden durch Aktivisten der Letzten Generation: "Wir müssen nicht blockieren, die Klimakrise übernimmt für uns", hieß es in einer Erklärung nach dem Gewitter. Aktivisten hatten den Verkehr am Donnerstag in Nürnberg und Fürth teilweise zum Erliegen gebracht. Die Klimaaktivisten setzten sich in Nürnberg vor dem Hauptbahnhof mit Bannern auf die Straße und blockierten den Verkehr. Vorübergehend konnten dort auch keine Busse und Straßenbahnen fahren.
Unwetter in Süddeutschland: Ausfälle bei der Bahn
Auch durch andere Teile Süddeutschlands zogen kräftige Gewitter. Auch der Bahnverkehr wurde beeinträchtigt. "Alle ICE/TGV- und IC/EC-Züge werden zwischen Stuttgart und Augsburg umgeleitet und halten nicht in Ulm Hbf und Günzburg. Die Züge verspäten sich um etwa 50 Minuten", teilte die Deutsche Bahn am Abend mit. Einzelne Züge fielen aus.
In der Nacht zu Donnerstag hatte ebenfalls ein schweres Unwetter in mehreren Bundesländern für vollgelaufene Keller und Chaos auf den Straßen gesorgt. In Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Thüringen und Bayern ließ Starkregen zahlreiche Keller volllaufen und Bäume umkippen. Auch hier mussten die Feuerwehren zu zahlreichen Einsätzen anrücken. Der Betrieb des Flughafens Frankfurt wurde in der Nacht zu Donnerstag zeitweise zum Erliegen gebracht. Lesen Sie dazu: Unwetter in Frankfurt: Videos zeigen Chaos am Flughafen (day/dpa/afp)
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