Johannesburg. Die Versteigerung von 264 Nashorn-Hörnern in Südafrika läuft. Es ist die erste legale Aktion dieser Art. Tierschützer sind entsetzt.

In Südafrika hat am Mittwoch eine international umstrittene Online-Auktion von 264 Nashorn-Hörnern begonnen. Auf der Website verschwand der Countdown bis zum Start und wurde ersetzt durch den Hinweis: „Erste legale Rhinozeros-Horn-Auktion in Südafrika“.

Die ursprünglich schon für Montag angesetzte Versteigerung war wegen nicht rechtzeitig vorliegender Genehmigungen verschoben worden. Die Hörner gehören einem südafrikanischen Züchter, der mit dem Erlös die Kosten für Hege und Pflege der ihm gehörenden 1536 Dickhäuter decken will. Das Horn ist nur für den heimischen Markt bestimmt. „Die Auktion findet wie geplant statt“, sagte der Anwalt des Züchters. Einen freien Zugang für die Medien zu der Auktion gibt es nicht.

Mehrere tausend Bieter registriert

Am nächsten Montag wird nach Angaben des Anwalts das Ergebnis der dreitägigen Versteigerung verkündet. Obwohl er keine konkreten Angaben zur Zahl der Bieter machen wollte, sind nach südafrikanischen Medienberichten „mehrere tausend“ Interessenten registriert. Der Züchter bietet eine halbe Tonne der ihm gehörenden sechs Tonnen Horn.

Tierschützer befürchten, dass der Handel die Nachfrage befeuert und noch mehr Nashörner von Wilderern getötet werden. Das Horn gilt in Asien als Potenz- und Heilmittel und ist damit begehrt, obwohl sein medizinischer Nutzen unbewiesen ist. Die Auktion gilt als erste legale Versteigerung dieses Horns in Südafrika, seitdem das Land den Binnenhandel damit 2009 stoppte. Der Weg dafür war erst nach einem Rechtsstreit über mehrere Instanzen frei. (dpa)