Berlin. Immer mehr Deutschen schaffen sich Drohnen an. Doch die unbemannten Flugobjekte sorgen zunehmend für ernste Probleme im Luftverkehr.

Im deutschen Luftraum könnten schon in diesem Jahr eine Million Drohnen unterwegs sein. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) schätzte die Zahl der zumeist privat genutzten, unbemannten Fluggeräte im vergangenen Jahr auf rund 400.000 in Deutschland. In diesem Jahr würden voraussichtlich weitere 600.000 dazukommen, sagte DFS-Chef Klaus-Dieter Scheurle am Mittwoch in Berlin.

Damit steige auch die Zahl der Zwischenfälle, bei denen Hobbypiloten Flugzeugen gefährlich nahe kommen. „Vielen ist nicht klar, dass sie mit ihren Drohnen zu einer ernsthaften Gefahr für den bemannten Luftverkehr werden können“, sagte Scheurle. Im ersten Halbjahr 2017 zählte die DFS bereits mehr als 40 Behinderungen des Luftverkehrs durch Drohnen – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreshalbjahr.

Flugverbotszonen für Drohnen

Um Privatleuten sicheres Drohnenfliegen zu erleichtern, hat die DFS eine kostenlose Drohnen-App für Smartphones entwickelt. Diese zeigt für jeden Standort in Deutschland an, ob Drohnen dort starten und wie hoch sie fliegen dürfen. Auch Flugverbotszonen etwa über Regierungsgebäuden, Krankenhäusern oder Naturschutzgebieten sind vermerkt.

Die App setze die selben Daten und Karten ein, welche die DFS auch für den professionellen Flugverkehr verwende, sagte Scheurle. „Wir möchten die Drohnen nicht verhindern, sondern ihnen einen geordneten Weg in den deutschen Luftraum ebnen.“ (dpa)