München. Ein umstrittenes AfD-Zitat als Vorlage für eine Werbe-Telenovela: Auf YouTube lernt Jérôme Boateng seinen begeisterten Nachbarn kennen.

Er ist 24, er beschreibt sich selbst als mollig, kommt aus Köln und lebt in München: Benedict Sieverding ist der Nachbar von Jérôme Boateng – in einer Burger-Telenovela. McDonald’s nutzt den Fußballer als Werbefigur und spielt mit dem Zitat von AfD-Sprecher Alexander Gauland.

Vor einem Jahr hatte Deutschland über dessen Aussage diskutiert, die Leute „wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“ Den tatsächlichen Nachbarn hat aber niemand kennengelernt, schreibt die Pressestelle der Fast-Food-Kette. „McDonald’s Deutschland stellt ihn jetzt vor.“ Stimmt zwar nicht, Spaß machen könnten die Spots trotzdem.

Schauspieler Sieverding, der auch schon im „Tatort Berlin – Das Muli“ 2014 zu sehen war, ist Dustin (19) , der vom Land kommend in die Stadt zieht. Auch Sieverding selbst ist fürs Schauspielstudium von Köln nach München gezogen – aber nicht in das Haus im Münchner Nobelstadtteil Bogenhausen, in dem Boateng laut „tz“ lebt. Keine Adresse für 19-jährige Studenten, wenn sie noch nicht Fußball-Millionäre sind ...

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Der Boateng-„Nachbar“ ist Handballer

Und gedreht wurde auch nicht wirklich bei Boateng, wie McDonald`s bestätigt. Hinter ihm in der Wohnung sind zwar massenhaft Sneaker zu sehen, der Fußballer hat aber Berichten zufolge ein eigenes Zimmer, in dem seine umfangreiche Schuhsammlung und eine Massageliege stehen.

Benedict Sieverding hat sich bei einem Casting als Boateng-Nachbar durchgesetzt, heißt es von der Agentur „:le und la“, die den Schauspieler vertritt. Gesucht worden sei ein „witziger Kerl“. Mit Fußball hat Sieverding wenig am Hut – dafür hat er Handball gespielt, kann fechten und ist ein guter Standardtänzer.

Vom Einzug in der neuen Wohnung Tür an Tür mit dem Weltmeister ändert sich für Dustin alles. Die wilde Achterbahnfahrt, die ihm ab diesem Zeitpunkt widerfährt, soll die YouTube-Serie – Achtung, Wortspiel-Alarm – „Wie geil ist Dustin?!“ zeigen. Alle vier Folgen sind bereits online, dazu ein „Making of“. Im Fernsehen wird es sie nicht zu sehen geben. (law)