Hameln. Ein Mann hatte eine Frau mit einem Strick ans Auto gebunden und sie durch Hameln geschleift. Nun wird er wegen Mordversuchs angeklagt.

Im erschütternden Fall einer jungen Frau, die mit einem Strick um den Hals in Hameln hinter einem Auto hergeschleift wurde, ist Anklage gegen den Ex-Partner der Frau erhoben worden. Dem 39-Jährigen wird versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und eine vorangegangene Morddrohung angelastet, teilte die Staatsanwaltschaft Hannover am Freitag mit.

Im Streit um das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn soll der Mann die 28-Jährige Ende November erst mit zwei Messerstichen schwer verletzt und dann 250 Meter weit durch Straßen in Hameln geschleift haben. Die Frau befand sich zunächst in Lebensgefahr und in einem künstlichen Koma, im Dezember konnte sie die Klinik verlassen.

Mann räumte Tat bei Vernehmung ein

Die Frau soll körperlich weitgehend genesen sein, leidet aber psychisch unter den Folgen der Tat. Der damals zwei und mittlerweile drei Jahre alte Junge befand sich während der Fahrt mit im Auto.

Bereits zwei Tage vor der Tat hatte der Ex-Lebensgefährte nach Angaben der Staatsanwaltschaft gedroht, die 28-Jährige zu töten. Die Frau zeigte ihren früheren Lebensgefährten deshalb bei der Polizei an. Bei einer sogenannten Gefährder-Ansprache war der Mann einsichtig.

Wie der „Spiegel“ berichtet, räumte er die Tat gleich bei seiner ersten Vernehmung ein. Außer um das Sorgerecht sei es um Unterhaltszahlungen und teuren Goldschmuck gegangen. Schon vor der Bluttat soll es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen sein. (dpa)