Kubinka/Moskau. Eine Nachbildung des deutschen Reichstags in Russland soll Militärbegeisterte anlocken. Es gehe um konkrete Orte, so ein Minister.
Russland plant einen Nachbau des Berliner Reichstags für Trainingseinheiten junger militärbegeisterter Menschen. Sie sollen dabei lernen, wie man ein Gebäude stürmt, sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch im Parlament. „Und zwar nicht an abstrakten Schauplätzen, sondern an konkreten Orten.“
Die Nachbildung im Militär-Freizeitpark „Patriotic Park“ in Kubinka westlich von Moskau werde etwas kleiner ausfallen als das Original in Berlin. Zusätzlich werden weitere Schauplätze des Zweiten Weltkrieges nachgebaut, um die Atmosphäre der Zeit fühlen zu können und sich selbst im „Überlebenskampf zu versuchen“, sagte Schoigu. Wann der Reichstags-Nachbau gebaut werde, sagte er nicht.
Jugendorgansiation soll Patriotismus fördern
Er soll offenbar Teil eines Dorfes mit weiteren Gebäuden sein und auch von Gräben und Bunkern umgeben sein. In dem Park gibt es bereits regelmäßig Demonstrationen militärischen Geräts, dort ist auch eine Fülle von Panzern, Hubschrauber und Waffensystemen zu besichtigen. Der Park ist vor allem auch für die Junge Armee („Yunarmia“) gedacht, eine vom Militär 2015 ins Leben gerufene Initiative, um Kindern ab zehn Jahren Patriotismus zu vermitteln und ihnen grundlegende militärische Fähigkeiten zu vermitteln. Jugendliche üben in der Organisation auch das Zerlegen und Zusammensetzen von Kalashnikovs.
Eindrücke des Parkes vermitteln diese 360-Grad-Aufnahmen.
Im Mai 1945 eroberte die Rote Armee das Gebäude im Berliner Zentrum. Sowjetische Soldaten hinterließen ihre Namen und Botschaften in den Mauern – Spuren, die zum Teil noch erhalten sind. Heute ist das Gebäude der Sitz des Deutschen Bundestages. (law/dpa)