Rostock. Sein Bruder stirbt an einer schweren Krankheit. Danach lebt ein Mann noch monatelang mit dem Toten zusammen – zur Trauerverarbeitung.

Ein 49-Jähriger soll in Rostock einen Monat lang mit seinem toten Bruder in einer Wohnung gelebt und niemanden verständigt haben. Als er am Donnerstag schließlich doch die Polizei rief, saß die Leiche am Küchentisch, sagte eine Polizeisprecherin. Der 45-Jährige starb den Angaben zufolge bereits am 31. Oktober an einer schweren Krankheit.

Anstatt einen Notarzt, die Polizei oder Familienangehörige zu verständigen, lebte 49-Jährige laut der Mitteilung vier Wochen lang mit dem Leichnam in der gemeinsamen Wohnung zusammen. Der Mann habe so offensichtlich versucht, seine Trauer zu verarbeiten, hieß es.

Am Donnerstag rief er schließlich doch die Polizei – warum, war zunächst unklar. Eine Ärztin stellte den natürlichen Tod des 45-Jährigen fest. Zunächst hatte die „Ostsee-Zeitung“ online über den Vorfall berichtet. (dpa)