Riesa. Immer häufiger treiben „Grusel-Clowns“ in Deutschland ihr Unwesen. Ein vermeintlich gruseliger Clown entpuppte sich nun als harmlos.

Der von Grundschülern am vergangenen Donnerstag im sächsischen Riesa gesichtete „Horror-Clown“ war gar keiner. Nach den bisherigen Ermittlungsergebnissen handelte es sich offenbar um den Hausmeister, wie die Polizei in Dresden am Montag mitteilte. Die Achtjährigen hätten den mit Warnweste und Gehörschützern am Kopf ausgestatteten Angestellten „augenscheinlich falsch interpretiert“.

Zunächst hatte es geheißen, dass sich ein als „Clown“ verkleideter Unbekannter mit Baseballschläger vor die Grundschule gestellt hatte. Die Polizei hatte daraufhin bereits mehr Streifen zu den Schulen in der Stadt und deren Umgebung geschickt.

Polizei warnt vor Falschmeldungen

Seit Tagen tauchen in der Bundesrepublik vermehrt als Clown verkleidete Täter auf, die in unheimlichen Kostümen Passanten erschrecken und bedrohen. Die Polizei warnte nun sogar vor Falschmeldungen über angeblich aggressive Grusel-Clowns in sozialen Netzwerken.

In den vergangenen Tagen seien vermehrt ausgedachte Texte, die wie Zeitungsberichte aussahen, im Internet verbreitet worden, teilte die Polizei in Hannover mit. Jedoch stimme weder deren Inhalt noch stammten diese Meldungen von der Polizei. „Wir raten dazu, sich entweder bei seriösen Anbietern zu informieren oder auf verifizierten Portalen zu vergewissern“, hieß es weiter. Unter anderem wurde am Sonntag die Falschmeldung verbreitet, ein Grusel-Clown habe einen Mann in Hannover getötet.

Politiker wollen hart gegen Grusel-Clowns vorgehen

Sogar für die Politik sind die Grusel-Clowns nun ein Thema. Die Innenminister von Bayern und Nordrhein-Westfalen kündigten ein hartes Vorgehen gegen die Täter an. Allein in NRW gab es in den vergangenen Tagen rund 110 polizeibekannte Vorfälle mit Grusel-Clowns.

Die Ermittler nehmen Hinweise auf böse Clowns ernst. Je nach Verhalten der Akteure können Straftatbestände wie zum Beispiel Bedrohung, Körperverletzung oder Nötigung erfüllt sein. „Wenn Bürgerinnen und Bürger derart in Angst und Schrecken versetzt werden, kann von einem Streich keine Rede mehr sein“, sagte Polizeidirektor Johannes Lind, Leiter der Polizeiinspektion Leer/Emden. „Wer sich diesem Unsinn anschließt, muss damit rechnen, dass er es mit der Polizei und einem Ermittlungsverfahren zu tun bekommt.“ (dpa)