Früher gab es Zeitschriften auf dem Klo – heute zerstreut man sich eher per Smartphone. Aber was tun, wenn das Internet nicht geht?

Ich neige ja dazu, an den Überresten der analogen Welt zu verzweifeln. Bargeld. Telefonanrufe. Mittagspausen in Geschäften. Alles schrecklich, weg damit! Aber nicht alles war schlecht: Denn zu früheren Zeiten lagen in den Badezimmern der Republik gar nicht selten Bücher oder Zeitschriften bereit. Als Kind schmökerte ich „Hägar, der Schreckliche“ auf dem Klo, andernorts lagen Magazine oder Zeitungen auf dem stillen Örtchen.

Das ist wie so vieles heute überholt, denn wird man im Badezimmer zur sitzenden Entschleunigung genötigt, ist das Smartphone die Unterhaltungsadresse Nummer eins. Logisch. Von Hägar und anderen Comics über Millionen Videos bis zu aktuellen News in Textform bringt das Smartphone alles mit – solange es online ist. Fällt das WLan aus, ist das Datenvolumen leer oder sind die Wände so dick, dass im Bad ein Funkloch entsteht, ist auch das Smartphone wertlos. Es bleibt, sich die nächste Duschgelpackung zu schnappen und die Inhaltsliste zu studieren. Schrecklich.

Ist das Smartphone offline: Shampooflasche durchlesen

Zwei Auswege gäbe es: Entweder die Duschgel- und Shampoohersteller bedrucken ihre Behältnisse endlich auch mit Unterhaltungs-Content. Oder: Man holt sich ein paar Anwendungen für das Smartphone, die auch offline funktionieren. Bei mir läuft es meist auf ein Spiel hinaus, das auch ohne Netz funktioniert: BBTAN. Alte Grafik, man schießt Bälle nach oben, die Steine zerhauen sollen. Herrlich reduziert. Oder auch: Crash Delivery. Man fährt mit einem Fahrzeug über eine Rampe, crasht spektakulär in die Landschaft und muss so weit kommen, wie möglich.

Zugegeben: Der Unterhaltungsfaktor währt nicht lange. Aber besser als die Duschgelflasche ist es allemal. Was stellen Sie mit Ihrem Smartphone an, wenn das Netz nicht da ist?

Schreiben Sie mir: philipp.engel@funkemedien.de

Mehr Dark Mode

Wenn der Akku nicht mehr lädt

Die Rundmail von San Juan

Die bewusste Intuition bei TikTok

Mitarbeiter des Jahrhunderts

Der Bruder des Neustarts – und Technik zum Abreagieren