Walkenried. Walkenrieder Ortsrat ist überzeugt, dass der Mühlgraben besser gerüstet sein muss und will ihn deswegen gemeinsam mit Einwohnern säubern. Die Details.

Zu Teilnahme an einem „Tag des Walkenrieder Mühlgrabens“ ruft der Walkenrieder Ortsrat am Samstag, 4. November 2023, alle Einwohner und Interessierten auf. Ortsbürgermeister Michael Reinboth erklärt: „Der Walkenrieder Mühlgraben muss besser gegen das Trockenfallen in Dürreperioden einerseits und Starkregenereignisse andererseits gerüstet sein als das heute der Fall ist“.

Neben der Erneuerung des Einlaufwehrs an der Wieda und dem nur professionell zu erledigenden Freimachen der verrohrten Strecken komme laut Reinboth hierbei vor allem dem Beseitigen aller Hindernisse, die die Fließgeschwindigkeit beeinträchtigen, eine erhebliche Bedeutung zu. Der Walkenrieder Ortsbürgermeister verweist in diesem Zusammenhang auf den „Separations-Rezeß“ aus dem Jahr 1890, der „hierzu eine eindeutige Sprache“ spreche, wie Reinboth in einer Mitteilung erläutert. Denn dort heiße es in Paragraf 23 unter „Beschaffung der Vorfluth“: „Die Vorfluth soll auch da, wo neue Entwässerungsanlagen nicht vorgesehen sind,wie bisher gestaltet werden und darf kein Interessent Anlagen oder Vorkehrungen treffen, welche den Ablauf des Wassers nach dem natürlichen Gefälle stören können“.

Der Paragraf betreffe neben dem Walkenrieder Mühlgraben auch die Wieda und den Breitenbach, so Reinboth weiter.

Dem Mühlgraben in Walkenried wird mehr zugemutet, als er verkraften kann

„Diese nie aufgehobene Bestimmung betrifft den gesamten Verlauf des Mühlgrabens und alle Anrainer des Gewässers, öffentliche ebenso wie private. Es darf nichts aufgestaut werden, und alles, was den Ablauf hindert, muss heraus.“ Das betreffe Bäume, Äste, Laub, Anschwemmungen, aber auch künstliche Schwellen, die zwecks Entnahme von Gießwasser angelegt worden sind. „Der gesamte, mehrere Kilometer lange Lauf des historisch bedeutsamen Gewässers muss hierbei betrachtet werden. In einem zweiten Schritt muss überprüft werden, in welchem Umfang Oberflächen- und Schmutzwasser eingeleitet wird und wie dies erfolgt, denn bei Starkregenereignissen wird dem Graben ganz offensichtlich mehr zugemutet, als er verkraften kann“, teilt Reinboth mit.

„Es hilft alles nichts, wir müssen da als Dorfgemeinschaft ran. Zu allererst geht es um das Beseitigen all dessen, was nicht in den Graben hineingehört“, Reinboth, der sich zusammen mit dem Ortsrat über die bisher schon eingegangenen Zusagen zum Mitmachen freut.

Da es sich gemeinsam besser arbeiten lässt, ruft der Ortsrat nun also zur Teilnahme am „Tag des Walkenrieder Mühlgrabens“ am Samstag, 4. November, auf. „Alle, die sich an dem sicher etwas feuchten Arbeitseinsatz beteiligen wollen, sind herzlich willkommen“, so Reinboth in seinem Schreiben weiter. Treffpunkt ist um 9 Uhr der Parkplatz am Freizeitzentrum, von wo aus man sich auf einzelne Abschnitte des Grabens aufteilen wird. Die Aktion endet mit einer gemeinsamen Schlussrast ab 12 Uhr am Vereinsheim des VfB Südharz. „Bei Bratwurst und Bier kann man das Erlebte noch einmal diskutieren und über Folgeschritte sprechen“, betont der Walkenrieder Ortsbürgermeister. Fahrzeuge für den Abtransport von Ästen, Zweigen und Weiteres stehen ebenso zur Verfügung wie Müllsäcke für alles das, was sich im Graben findet und dort nicht hineingehört.

Zweckmäßige Kleidung und wasserfestes Schuhwerk empfohlen. Für Rückfragen steht Steffen Blau unter Telefon 05525/2097976 zur Verfügung.