Neuhof. Zweimal in kürzester Zeit versuchen Diebe Metall bei einer Dachdeckerei in Neuhof zu klauen. So dreist gehen sie vor, der Inhaber ist sauer.

Entspannen nach einem langen, harten Arbeitstag: Dem Team um Dachdeckermeister Carsten Kühnel aus Neuhof war am Abend des 26. April dies nicht vergönnt. Im Gegenteil: Auf seinem Betriebsgelände kam es ab 17 Uhr in kürzester Zeit zu einem gleich zweifachen Fall von besonderes dreistem Diebstahl, wie der Inhaber unserer Zeitung berichtet.

Das war passiert: Zwei Gesellen waren noch auf dem Lagerplatz der Dachdeckerei und wollten gerade gehen, als sie zwei unbekannte Männer sahen. Diese seien gerade dabei gewesen, Metall vom Hof in einen Transporter zu verladen. Auf die Nachfrage, was sie auf dem Gelände zu suchen hätten, gaben die Unbekannten an, Schrott zu sammeln. Die Gesellen betonten, dass dies Privatgelände sei, verjagten die Männer umgehend und schlossen das Tor zum Eingang.

Eigenartiger Anruf alarmiert den Inhaber

Doch damit nicht genug. Kurze Zeit später erhielt Inhaber und Dachdeckermeister Carsten Kühnel in der Firma einen Anruf – und auch hier fragte der Unbekannte, ob er Schrott von ihm kriegen könne. „Ich habe klar nein gesagt“, erklärt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Dann fragte er sein Gegenüber, warum sie ihn anriefen – und wo sie denn seien. „Daraufhin wurde einfach aufgelegt.“

Aufgrund der Vorgeschichte mit seinen Gesellen fuhr Kühnel umgehend zu seinem Lagerplatz und traute seinen Augen nicht. Der Sprinter, in den die Unbekannten bereits beim ersten Mal gestohlenes Metall verladen hatten, stand direkt am Tor geparkt. Zudem waren zwei Unbekannte dabei, durch eine Öffnung an der Seite des Tores Kupferteile herauszutragen. „Ich musste mich ziemlich zusammenreißen und fragte die beiden, was das hier soll. Wie sie dazu kämen, von meinem Gelände den Schrott zu stehlen.“

Bekannte und Familie kommen zur Unterstützung

Die Szenerie hatte aber bereits Aufsehen erregt und der Onkel von Kühnel, der gegenüber dem Lagerplatz wohnt, kam zur Unterstützung vorbei. Ein anderer Bekannter, der ebenfalls alles beobachtet hatte, parkte seinen Wagen in der Einfahrt zum Firmengelände, so dass die unbekannten Diebe nicht mehr wegfahren konnten.

Der Dachdeckermeister erklärte den Männern, dass er nun die Polizei rufen würde. Einer von beiden bot ihm daraufhin 100 Euro an, wenn er nichts unternehme. Kühnel zeigte sich davon aber unbeeindruckt. Erst recht, da er nun sah, wie dreist die Diebe waren. Sie hatten eine komplette Palette voll Kupferschrott bereits beiseitegeschafft – und dazu sich auch noch eine Schubkarre vom Firmengelände genommen.

Wenig später kam eine Streife der Polizei aus Bad Lauterberg vorbei. Kühnel erstattete Anzeige und die Beamten nahmen die Personalien der beiden Schrotthändler auf.

Ähnliche Probleme werden aus Herzberg berichtet

Der Dachdeckermeister berichtete weiter, dass er das gleiche Problem bereits von einem Kollegen aus Herzberg berichtet bekommen hätte. Er hofft nun, dass die Anzeige die gewünschte Wirkung bringt. „So etwas habe ich in den knapp 30 Jahren, die ich bereits selbstständig bin, noch nicht erlebt.“

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