San Francisco. Facebook-Chef Mark Zuckerberg verkündet stolz eine Auszeit fürs zweite Kind. Im Netz wird ihm erklärt, wie armselig das US-System ist.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg will für seine zweite Tochter eine Auszeit nehmen. Nachdem er das auf seiner Seite verkündet hat, gibt’s aber viel Aufmerksamkeit für Reaktionen aus Deutschland, Schweden und Kanada: Facebook-Nutzer rechnen dem Facebook-Chef mitleidig vor, wie rückständig die USA bei der Unterstützung junger Eltern sind.

Zuckerberg hatte am Freitagabend geschrieben, dass er nach der Geburt zunächst einen Monat zusammen mit seiner Frau Priscilla Chan und ihren gemeinsamen Töchtern verbringen will. Im Dezember will er noch einmal aussetzen. „Ich bin ziemlich sicher, dass das Büro noch steht, wenn ich zurückkomme“, schrieb der 33-Jährige.

„Die USA sind ein Entwicklungsland“

Mark Zuckerberg postete mit der Ankündigung einer Auszeit ein Foto von Töchterchen Maxima (1) und Hund Beast.
Mark Zuckerberg postete mit der Ankündigung einer Auszeit ein Foto von Töchterchen Maxima (1) und Hund Beast. © Facebook/Mark Zuckerberg | Facebook/Mark Zuckerberg

In den Kommentaren zum PR-trächtigen Posting gratulieren ihm viele, es gibt erwartungsgemäß Lob für seine Vorbildrolle und Beifall dafür, dass Mitarbeiterinnen bei Facebook nach einer Geburt vier Monate bezahlt pausieren können. Am meisten Reaktionen haben aber Kommentare, die den Vergleich zu anderen Ländern anstellen – und die USA alt aussehen lassen. Denn dort sind zwölf Wochen Auszeit für Mütter vorgesehen – und das als unbezahlter Urlaub. Nur einige Bundesstaaten haben weitergehende Regelungen.

So schrieb die Social-Media-Beraterin Sina Burkhardt aus dem thüringischen Vollmershain, bei dem Thema Mutterschutz seien die USA ein Entwicklungsland: „Hier in Deutschland gibt es nach der Geburt zwölf Monate bezahlte Auszeit“. Über zwei Partnermonate lässt sich der Anspruch auf insgesamt 14 Monate ausweiten. Sie erläuterte ungläubigen US-Amerikanern zudem, dass die zwölf Monate auch vom Mann genommen werden können, gleiches Recht für beide Geschlechter. In der direkten Antwort an Zuckerberg schrieb sie, in Fragen von Familie und Gesundheitsversicherung sei Deutschland den USA weit voraus. Ihr Kommentar ging nach nicht einmal 24 Stunden auf 10.000 Likes zu.

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Auch Verweis auf Gesundheits- und Bildungssystem

Im gleichen Atemzug meldeten sich auch Frauen aus Kanada und Schweden, die ins gleiche Horn stoßen: So ist auch in Kanada ein Jahr bezahlte Elternzeit gesetzlich geregelt, die frei zwischen den Partnern aufgeteilt werden könne, schreibt eine mehrfach Großmutter aus Kanada – und verweist nebenbei auch auf die Gesundheitsversicherung dort.

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Eine aus Nigeria stammende Schwedin schreibt von zwölf Monaten bezahlter Elternzeit – Skandinavien war Vorbild für das deutsche Modell – und verweist zudem auf das kostenfreie Bildungssystem in dem Land.

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Auch aus Rumänien und Südafrika erhält Zuckerberg Rückmeldungen, wie rückständig die USA in der Familienpolitik sind. Allerdings gibt’s auch eine Reaktion aus Indien: „Hier rufen sie dich am Tag nach der Geburt an, wenn Du in der Wirtschaft oder bei einer Privatschule arbeitest...“ Und es hat eben kaum jemand Milliarden auf dem Konto wie Zuckerberg, der sich mit den Kindern beschäftigen und dabei zusehen kann, wie sein Reichtum wächst... Und der Manager liebäugelt ja angeblich mit der Politik – da kann er ja für weitergehenden Schutz kämpfen.

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