Hamburg. Schauspieler Til Schweiger feierte die Eröffnung seines Restaurants „Barefood Deli“ in Hamburg. Viele prominente Gäste waren dabei.

Fotografen treten sich gegenseitig auf die Füße, ein Stimmengewirr hallt durch den hohen Raum, die Stimmung ist angespannt – all das auf kaltem Steinboden und ohne roten Teppich. Der Grund für die Aufregung: Til Schweiger eröffnet ein Restaurant mitten in der Hamburger Innenstadt.

Gegen 19 Uhr geht plötzlich ein Raunen durch die Menge, Gäste brechen ihren Smalltalk abrupt ab: Til Schweiger schlendert gewohnt lässig und scheinbar desinteressiert die breite Betontreppe, die in die obere Etage des „Barefood Deli“ führt, herunter. Schwarze Mütze, schlabberiger grauer Pulli, weite Khaki-Hose und Sneaker. So präsentierte sich der Schauspieler („Keinohrhasen“, „Honig im Kopf“) bei der gestrigen Eröffnung seines Gastronomie-Konzepts.

Fahri Yardim ist von Schweigers Deli begeistert

Gehört ein eigenes Restaurant unter Schauspielern jetzt dazu? „Warum nicht, wenn man genug Energie hat“, sagt Schauspieler Samuel Finzi. Kochen sei schließlich auch ein kreativer Prozess. Schweigers „Tatort“-Kollege Fahri Yardim ist begeistert: „Wunderschön. Er hat einfach ein Händchen dafür.“ Für das meiste Gedränge sorgen Udo Lindenberg, der in grünen Socken durch die Tür schlurft, und Box-Weltmeister Wladimir Klitschko.

Das Schweiger-Imperium wächst und wächst. Dabei geht es längst nicht mehr nur um Kino und Fernsehen. Neben seiner Produktionsfirma „Bare­foot Films“ und der Mode- und Lifestyle-Linie „Barefoot Living“ gibt es seit gestern nun auch das (Achtung, Wortspiel!) „Barefood Deli“. Auf den 800 Quadratmetern, die sich über zwei Etagen erstrecken, werden künftig vom Frühstück à la carte über Mittagstisch und Abendkarte ganz modern auch „After-Work-Drinks“ und schnelles „Take-Away“ angeboten. Ein Mix aus Deli, Restaurant und Bar. New York trifft in Hamburg auf Berlin-Mitte.

Die Rezepte kommen aus Schweigers Freundeskreis

Die Einrichtung ist dezent gehalten: schlichtes Design, überwiegend erdige Farbtöne. Viel Holz, viel weiß, dazwischen schwarze Akzente. So wie die Produkte in Schweigers Online-Einrichtungsgeschäft. Die kann man auch gleich vor Ort kaufen. Ein „Barefoot Living“-Shop ist ebenfalls ins Deli integriert. So sei auch die Idee für das Restaurant entstanden, sagt Schweiger. „Ich wollte den Online-Shop erlebbar machen.“ Ursprünglich sei nur ein kleiner Kaffeeladen geplant gewesen. Die Räume an der Lilienstraße seien jedoch „zu groß und zu geil“ gewesen.

Also wurde gleich ein ganzes Restaurant daraus. Die Rezepte für die Speisen stammen aus Schweigers Freundes- und Bekanntenkreis. Schweiger selbst kann besonders seine Pasta empfehlen. 12,50 Euro kostet Tils Bolognese. Sein Geheimtipp: mageres Rindfleisch. Gutes Salatdressing könne er auch. „Garantiert Balsamicofrei.“ Die weiteren Gerichte werden von Donnerstag an, wenn das „Barefood Deli“ seine Türen für die Öffentlichkeit öffnet, auf der Karte stehen. Gespeist wird an langen Holztischen mit rustikalen Stühlen.

Dieser Artikel ist zuerst auf abendblatt.de erschienen.