Pop oder Politik: Wer bekommt den Oscar für den besten Film?
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Los Angeles. Neun Filme sind im Rennen um den Oscar für den besten Film. Drama, Sozialstudie, Western oder Sci-Fi: Wer gewinnt die Königskategorie?
Neun Filme sind im Rennen um den Oscar für den besten Film
Drama, Sozialstudie, Western oder Sci-Fi
Wer gewinnt die Königskategorie?
Auch wenn „La La Land“ mit 14 Nominierungen bei den 89. Oscars hoch gehandelt wird: Es gibt acht weitere Filme, die sich in der Königskategorie bester Film Hoffnungen auf den Sieg machen.
Angesichts des Wirbels um US-Präsident Donald Trump und nach Kritik an einem angeblichen Rassismus bei den Oscars lautet eine zentrale Frage: Wird die Oscar-Akademie nicht doch auf einen kämpferischen Film setzen statt auf ein Musical? Ein Überblick, welcher der nominierten Filme zum politischen Statement taugt:
„La La Land“
Verhinderter Jazzmusiker (Ryan Gosling) verliebt sich in verhinderte Schauspielerin (Emma Stone) und singt mit ihr das Hohelied auf die Macht der Träume. Das alles spielt größteils in der Glitzerstadt Los Angeles. Mit 14 Nominierungen erreicht das Musical (Regie: Damien Chazelle) den Rekord von „Alles über Eva“ und „Titanic“.
• Politikfaktor: 1 von 5 Punkten
„Manchester by the Sea“
Realistisch erzähltes Drama über einen Mann, der sich nach dem Tod seines Bruders um dessen Teenagersohn kümmert. Von Regisseur Kenneth Lonergan mit tollem Blick für die Arbeiterklasse in der Ostküstenstadt Boston gedreht.
• Politikfaktor: 2 von 5
„Moonlight“
Kindheit, Pubertät und junges Erwachsensein eines schwulen, afroamerikanischen Drogendealers in Florida. Mit kleinem Budget verfilmtes Sozialdrama. Ein Kritikerliebling von Barry Jenkins.
• Politikfaktor: 4 von 5
„Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“
Ein familienfreundliches Wohlfühl-Kino über die vergessenen Afro-Amerikanerinnen, die als Ingenieurinnen und Mathe-Genies bei der Weltraumbehörde Nasa arbeiteten. In der wahren Geschichte (Regie: Theodore Melfi) geht es um die Themen Rassismus und Sexismus. Und um Historie – den Wettlauf im Weltall mit den Russen. Traditionell verfilmt und an den Kinokassen der größte Hit unter den diesjährigen Nominierten.
• Politikfaktor: 4 von 5 Punkten
„Arrival“
Außerirdische landen auf der Erde. Eine bunte Expertengruppe muss lernen, mit ihnen zu kommunizieren und weltweit zusammenarbeiten. Der kluge und trotzdem spannende Science-Fiction-Film (Regie: Denis Villeneuve) könnte als Handbuch zur nächsten Reform der Vereinten Nationen dienen.
• Politikfaktor: 3 von 5 Punkten
Oscars 2017 - Das sind die Nominierten
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„Fences“
Beeindruckende Leistungen von Denzel Washington (Regisseur und Darsteller) und Viola Davis prägen die dialoglastige Theater-Adaption. Thema ist der afro-amerikanische Arbeiteralltag in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania in den späten 1950er Jahren.
• Politikfaktor: 5 von 5 Punkten
„Hacksaw Ridge – Die Entscheidung“
Der Kriegsfilm von Mel Gibson erzählt die wahre Geschichte des Soldaten Desmond Doss. Dieser weigerte sich im Zweiten Weltkrieg, seine Waffe gegen den Gegner einzusetzen. Stattdessen rettete er als Sanitäter Leben.
• Politikfaktor: 3 von 5 Punkten
„Hell or High Water“
Ein Neo-Western (Regie: David Mackenzie) über zwei Brüder, die in Texas die Banken ausrauben, die es mit wirtschaftlichen Widrigkeiten kämpfenden Ranchern besonders schwer machen. Und über die beiden Polizisten, die das Duo verfolgen.
• Politikfaktor: 2 von 5 Punkten
„Lion – Der lange Weg nach Hause“
Google Earth, der Film: Ein indischer Junge verliert durch unglückliche Zufälle seine Familie. Er kommt nach Australien. Trotzdem findet er die Angehörigen Jahrzehnte später mit Hilfe von Luftaufnahmen am Computer wieder. Nach wahren Begebenheiten (Regie: Garth Davis). (dpa)