St. Andreasberg. Frank Koops ermittelt wieder und 200 Statisten mischen am Set mit — viele aus St. Andreasberg und Braunlage.

„Frank Koops“ ermittelt wieder: Die Dreharbeiten zum dritten Teil des Fernsehkrimis „Harter Brocken“ laufen bis zum 7. Juli in St. Andreasberg.

Die Sonne brennt vom Himmel. Inge und Hans-Joachim Reinhold genießen die Mittagspause vor ihrem Hotel Glockenberg. Das Gebäude ist Schauplatz des Fernsehkrimis „Harter Brocken“, Teil 3. Die gesamte Crew befindet sich beim rollenden Catering in der Schulstraße. Dort neben dem Bauhof ist der Platz abgesperrt, damit das Filmteam für die Dreharbeiten wieder Kraft tankt.

Inge Reinhold hat im zweiten Teil des Films auch mitgewirkt. Gekellnert. Diesmal nicht, da macht sie es der Filmcrew im Hotel nett, sorgt für Kaffee, betreut Hunde. In der dritten Generation führt Sohn Olaf das Haus. Der Küchenmeister hat im zweiten Teil schon als Statist mitgespielt - natürlich in der Küche. Diesmal steigt er in die Fußstapfen seiner Mutter und kellnert. Im sonnigen Kaffeegarten ist normalerweise Platz für 28 Personen. Die Filmcrew hat aufgestockt, 52 Plätze gibt es jetzt am Set, die Terrasse füllt sich. Große Scheinwerfer, Mikrofone, Kameras und vor allem Menschen drängen sich um zwei Personen.

Aljoscha Stadelmann, wieder als Polizist Frank Koops unterwegs, sitzt im Kaffeegarten mit Schauspieler-Kollegin Julia Koschitz. „Sie ist der Bösewicht“, erklärt erster Aufnahmeleiter Jannis Stahnsdorf halblaut. Gerade läuft eine Tonprobe, da sind Geräusche unerwünscht. Julia Koschitz, im Film ein Charakter mit kriminellem Hintergrund, verschwindet im ersten Teil, taucht im zweiten wieder auf und hat offensichtlich auch im dritten wieder mit Frank Koops zu tun.

„Der Bankraub“ ist der Arbeitstitel des dritten Parts. Der zweite soll im Herbst im Fernsehen laufen, zeitnah dazu der letzte. Ob es eine weitere Folge gibt? „Konkrete Planungen gibt es noch nicht“, sagt Stahnsdorf. Die Einschaltquoten des ersten Teils waren mit 7,5 Millionen Zuschauern allerdings spektakulär.

Zwei Tage am Stück dreht das Team im Hotel „Glockenberg“. Weitere Schauplätze sind unter anderem Wieda, Braunlage oder auch Straßen in der Region. Dabei wird im Film später dann aber alles in „St. Andreasberg“ spielen.

Damit die Gegebenheiten so sind, wie Autor Holger Karsten Schmidt sich das vorstellt, muss einiges getrickst werden. Die „Location-Scouts“ waren schon im Frühjahr unterwegs, um passende Drehorte zu suchen. Film- und Fernsehszenografin Anke Osterloh – sozusagen die Bühnenbildnerin – entwickelte mit Regie und Kamera das visuelle Konzept. Da passt ein Haus in Wieda besser als die Gebäude in St. Andreasberg, so dass dort gedreht und im Film später alles aber in der Bergstadt verortet wird.

Waschbecken „nachgerüstet“

Genauso wird im Hotel Glockenberg angepasst, was hier fehlt, aber im Drehbuch vorkommt. Für eine Szene müssen in der Besucher-Toilette des Restaurants zwei Waschbecken nebeneinanderhängen. Die gibt es bei Reinholds aber nicht. So wurde ein Kasten gebaut, auf dem die Waschbecken montiert wurden.

Für die Dreharbeiten mussten viele Genehmigungen eingeholt werden – von Braunlage bis Göttingen. Stahnsdorf ist begeistert von der Region und der großartigen Unterstützung. „Hier wird man ganz offen begrüßt, alle Bürger machen mit“, freut er sich. Das sei in Großstädten oft ganz anders. Knapp 200 Statisten nehmen an den Dreharbeiten teil, viele von ihnen kommen aus St. Andreasberg und Braunlage.