Osterode. St.-Jacobi-Schlosskirche beging am Wochenende das große Jubiläum mit Markttreiben und Festbankett.

Die Erbauer der Osteroder Schlosskirche dachten weit über ihre Generation hinaus und bauten für die Zukunft, stellte Landesbischof Ralf Meister beim Festgottesdienst zum 800-jährigen Bestehen von St. Jacobi am Sonntag fest. Das Gotteshaus wurde damals aus der Zuversicht heraus errichtet, dass es lange Bestand hat und Gott seine Gemeinde über die Jahrhunderte schützt und leitet.

In der heutigen Zeit ist das meist anders. „Was wir verloren haben, ist der Blick auf die Ewigkeit“, sagte Bischof Meister und machte damit deutlich, dass es im Glauben eben nicht nur um die für die Menschen greifbaren Zeitspannen geht, sondern um viel mehr. Etwas mehr als die Zeit, in der Menschen üblicherweise denken, sind allerdings auch die 800 Jahre und somit sollte dieses Gemeindefest zum Jubiläum etwas Besonderes werden.

Bankett und Vortrag am Freitag

Dabei ging es am Freitag mit Festbankett und einem Vortrag über die Geschichte der Kirche von Ekkehard Eder beschaulich los. Richtiger Trubel herrschte erst am Samstag, als der Schlossplatz zurück ins Mittelalter versetzt wurde. Zwischen traditionell gekleideten Pankgrafen und dem Duft von über offenem Feuer geröstetem Stockbrot kam jeder in die passende historische Stimmung und wenn nicht, dann half Gaukler Schabernackrakeel mit zünftigem Liedgut nach.

Es wurde ein ausgelassenes und dem großen Anlass angemessenes Fest, bei dem die Gemütlichkeit nicht zu kurz kam. Seinen Höhepunkt erreichte es mit dem Kindermusical „Die Zauberflöte“ unter der Leitung von Jörg Ehrenfeuchter, das auch die Erwachsenen zu verzaubern wusste.

Festgottesdienst am Sonntag

Der Festgottesdienst am Sonntag mit dem Landesbischof war ebenso lange geplant wie das gesamte Fest, verriet Pastor Michael Bohnert, der wie zuvor Superintendent Volkmar Keil all jenen dankte, die zum Gelingen beigetragen hatten. Und auch beim Gottesdienst spielte die Musik wieder eine große Rolle. Der Chor der Musikgemeinde Osterode und die Herzberger Kantorei ließen Luthers Bachmesse in den Mauern von St. Jacobi erklingen und Jörg Ehrenfeuchter das Orgelkonzert C-Dur von Joseph Hayden.

Anschließend gab es noch einige Grußworte von Bürgermeister Klaus Becker, vom Bundestagsabgeordneten Dr. Roy Kühne, vom früheren Superintendenten Heinrich Lau und aus den Nachbargemeinden sowie einen Sektempfang im Foyer, der immer noch gut besucht war. „Wenn unser Fest jetzt so gut gelaufen ist, dann freue ich mich schon auf das Luther-Happening im September“, sagte Michael Bohnert abschließend.