Duderstadt. Natur-Erlebniszentrum Gut Herbigshagen bietet Kurs für Fortgeschrittene an.

Hochstämmige Obstbäume sind langlebige Gehölze, die bei guter Pflege ein Ertrags- und Lebensalter von 50 bis 100 Jahren erreichen. Im Vordergrund steht in den ersten Jahren nicht der Fruchtertrag, sondern ein zügiger Aufbau des Kronengerüsts. Dieser erfolgt mit Hilfe des sogenannten Erziehungsschnitts.

In einem Kurs für Fortgeschrittene wird das Natur-Erlebniszentrum Gut Herbigshagen alles Wesentliche über den Obstbaumschnitt und die Obstbaumpflege im Hausgarten und auf Streuobstwiesen vermitteln.

Vorhandenes Wissen auffrischen

Nach einer kurzen Einführung in die grundlegenden Wachstumsgesetze zur Auffrischung vorhandenen Wissens geht es ins Detail: Wie ist die Knospenbildung bei den verschiedenen Obstarten und wie lassen sich Fruchtaugen von Holzaugen unterscheiden? Was ist ein Verjüngungsschnitt und lässt sich so aus einem Greis ein kraftstrotzender Jüngling zaubern?

Zwar eher nicht, aber auch alte Obstbäume, die jahrzehntelang vernachlässigt wurden, können durch einen fachgerechten Schnitt angeregt werden, junges Holz zu treiben und sich zu tragfähigen rüstigen Senioren zu entwickeln.

Maßnahmen für Baumerziehung

Anhand der jeweiligen Schnittziele werden Maßnahmen für die Baumerziehung erklärt. Diese sollen einen klaren Kronenaufbau und langfristig ein Gleichgewicht zwischen Triebwachstum und Fruchtbildung ermöglichen. Erkenntnisse aus der modernen Großbaumpflege fließen genauso in den Kurs ein wie die Sortenkunde und der Einfluss des Bodens auf die Vitalität des Baumes.

Eine wichtige Zielsetzung des Kurses ist es, den Baum „lesen“ zu lernen, um daraus die möglichen und nötigen Maßnahmen zu entwickeln. „Ringelspieß“, „Bukettrieb“, „Fruchtrute“ und „Quirlholz“ sind Begriffe, mit denen die Teilnehmer dann theoretisch und praktisch bestens vertraut sind.