Osterode. Am Samstag findet in der Osteroder Stadthalle ein Benefizkonzert zugunsten von ALS-Patienten statt. Die Initiatorin Katja Niehus im Interview.

Am Samstag, 18. Februar, gibt es eine Premiere in der Osteroder Stadthalle: Zum ersten Mal findet dort ein Benefiz-Konzert zugunsten von ALS-Patienten statt.

Für den HarzKurier sprach Thomas Kügler im Vorfeld mit der Initiatorin Katja Niehus über den Stand der Vorbereitungen und das Programm.

Wie laufen die Vorbereitungen?

Es läuft besser als gedacht. Ich bin schwer beeindruckt von dieser Welle der Hilfsbereitschaft. Es ist sehr schön, dass die Vorbereitungen schon in einer frühen Phase eine Eigendynamik entwickelt haben. Ohne meine Familie, Freunde und Bekannte, die ehemaligen Kollegen und natürlich die Sponsoren wäre dies aber gar nicht möglich gewesen. Ich kann ja viele Ideen haben, aber ausführen müssen es die Anderen. Deswegen möchte ich mich auch erst einmal bei Allen bedanken.

Wie groß war die Welle der Unterstützung?

Sehr groß – und das kann man am besten an den Spenden für die Tombola sehen. Derzeit haben wir mehr als 1 000 Preise zusammen. Darunter sind auch eine ganze Reihe von spektakulären Preisen.

Warum ist die Tombola so wichtig?

Der Eintritt zum Konzert ist frei und nur über die Lose für die Tombola finanzieren wir die Veranstaltung und dann später die Spende an den Selbsthilfeverein ALS-mobil.

Was fehlt noch?

Alles, was fehlt, sind die Zuschauer. Wie viele kommen, das erfahren wir erst Samstag, es gibt ja keinen Vorverkauf. Ich hoffe, wir bekommen die Stadthalle voll.

Wie konntet ihr Martin Schnella und Melanie Mau für das Konzert gewinnen?

Das war ganz banal. Ich habe ihn beim Einkaufen getroffen und ihn einfach gefragt. Ich habe ihn wohl eiskalt erwischt – er hat vom Fleck weg zugesagt. Auch Melanie und die Band waren sofort begeistert. Dann haben wir zusammen überlegt, wen man dazuholen könnte. Melanie und Martin haben ja unheimlich viele Kontakte, und Melanie schlug dann die Band „mitIna“ aus Mainz vor.

Was ist das Besondere an dieser Band?

Die Sängerin sitzt im Rollstuhl, aber ich weiß nicht, ob die Musiker das als so besonders ansehen. Ich weiß nur, dass es sehr schwierig war, eine geeignete Unterkunft für eine Rollstuhlfahrerin zu bekommen.

Es gibt Musik und eine Tombola für den guten Zweck. Was gibt es Samstag in der Stadthalle noch?

Wir lassen die Ice Bucket Challenge wieder aufleben. Zum Auftakt gibt es eine echte Eiswasser-Dusche in der Halle. Dann bieten wir noch eine Ice Bucket Challenge für Warmduscher vor der Halle an.

Wie muss man sich eine Ice Bucket Challenge für Warmduscher vorstellen?

Angesichts der Jahreszeit haben wir auf Wasser verzichtet, aber wie es genau aussieht, das verrate ich nicht. Ein wenig Spannung muss ja noch bleiben. Nur so viel: Gegen eine kleine Spende für ALS-mobil kann jeder teilnehmen und sich dabei fotografieren lassen.

Der Bundesvorstand von ALS-mobil wird auch dabei sein. Welche Aufgabe hat der Verein an diesem Abend?

Oliver Jünke hat einen Vortrag über das Leben mit ALS vorbereitet. Er möchte Betroffenen und Angehörigen Perspektiven aufzeigen. Dazu wird es persönliche Gespräche und Beratung geben.

Was passiert mit den Spendengeldern, die beim Benefizkonzert zusammenkommen?

Die gehen an den Verein. Mit einem Teil davon wird dann der barrierefreie Umbau unserer Wohnung in Schwiegershausen finanziert.

Die Unterstützung durch die öffentliche Hand ist da eher gering und wir haben gerade eine Rampe für meinen Rollstuhl ans Haus gebaut.