Quedlinburg. Regionalverband Harz, dem auch der Kreis Göttingen angehört, vergibt den Preis für die Aufarbeitung von Zeitgeschichte.

Der Verein Jugend für Dora mit Sitz in Nordhausen erhält 2017 den vom Regionalverband Harz gestifteten Kulturpreis. Gewürdigt wird sein Beitrag für die Aufarbeitung von Zeitgeschichte. Mit dem Vorschlag der Jury, der durch den Vorstand Regionalverbandes Harz bestätigt wurde, wird besonders die Einbeziehung junger Menschen in die Erforschung, Aufarbeitung und Vermittlung von Zeitgeschichte gewürdigt.

Dem Vorstand des Regionalverbandes Harz gehören Landrätin Dr. Angelika Klein (Landkreis Mansfeld-Südharz), Landrat Thomas Brych (Landkreis Goslar), Landrat Matthias Jendricke (Landkreis Nordhausen), Landrat Bernhard Reuter (Landkreis Göttingen), Landrat Martin Skiebe (Landkreis Harz), Dorothee Prüssner (Vorsitzende des Kulturausschusses und Vorsitzende der Jury) sowie Karsten Peiffer an. Der Preis, der alljährlich anlässlich des Jahresempfangs des Regionalverbandes Harz überreicht wird, ist mit 2 500 Euro dotiert.

Der Verein Jugend für Dora ist im Rahmen der Arbeit der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora entstanden. Der internationale Jugendverein setzt sich vorrangig mit der Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers Mittelbau-Dora und seines Außenlagerkomplexes auseinander.

„Hölle von Dora“ nicht vergessen

1995 äußerten ehemalige Häftlinge den Wunsch nach einer Vereinigung von interessierten und engagierten Jugendlichen, die das Anliegen der Überlebenden weitertragen sollen, so dass die „Hölle von Dora“ niemals in Vergessenheit gerät.

Aus einer kleinen Gruppe junger Menschen, die diesem Wunsch nachkamen, entwickelte sich im Laufe der Zeit ein fester Verband mit guten Kontakten zu anderen Organisationen sowie Einzelpersonen auf nationaler und internationaler Ebene. Der Verein möchte mit seinen Projekten einen Beitrag zum Verständnis der Geschichte des Nationalsozialismus leisten. Dabei engagieren sich die Vereinsmitglieder in der Gedenkstättenarbeit sowie bei den Gedenkveranstaltungen.

Der Verein initiiert zudem immer wieder Projekte, in die andere Menschen temporär eingebunden werden. Im letzten großen Projekt waren alle Gemeinden, in denen früher KZ-Außenlager existierten, involviert. Zudem wird demnächst in dritter Auflage ein sogenanntes Jugendguide-Projekt gestartet. Jugendliche werden im Rahmen dieses Projektes für Führungen an Außenlagerstandorten ausgebildet.