Bad Sachsa. Dauerausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand wird am 22. November in Bad Sachsa eröffnet.

„Ihr braucht euch eurer Namen und Väter nicht zu schämen, denn sie waren Helden.“ Dieser Satz, gesprochen im Borntal in Bad Sachsa, hat Geschichte geschrieben. Gesprochen hat ihn Willi Müller, ehemaliger Bürgermeister von Bad Sachsa. Gemeint hat er die Kinder der Attentäter vom 20. Juli 1944, die im Borntal untergebracht waren. Als Müller am 4. Mai 1945 von den Amerikanern zum Bürgermeister von Bad Sachsa ernannt wurde, war eine seiner ersten Amtshandlungen die Befreiung der Kinder.

Deren Geschichte in der Uffestadt wird im Rahmen der neuen Dauerausstellung unter dem Titel „Unsere Identität sollte vernichtet werden“ ab dem 22. November in der ersten Etage der Tourist-Information Bad Sachsa, Am Kurpark 6, präsentiert. Zur offiziellen Eröffnung am 22. November, die ab 12 Uhr im Kursaal stattfindet, werden zahlreiche der damaligen Kinder als Ehrengäste erwartet, wie Bürgermeister Dr. Axel Hartmann im Gespräch mit unserer Zeitung stolz mitteilt.

Er selbst habe noch als Kind erlebt, wie verächtlich die Bad Sacher zum Teil über die Kinder der Attentäter gesprochen hätten. „Dieses Thema war für Bad Sachsa immer kritisch. Ich freue mich aber, dass die Stadt sich dank der Ausstellung ihm künftig würdig annehmen kann.“

Der Verwaltungschef ist in diesem Zusammenhang vor allem Dr. Günter Winands, Ministerialdirektor bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dankbar. „Ich hatte bei meinem Amtsantritt versprochen, dass ich diese Ausstellung realisieren lasse, dank der Hilfe von Dr. Winands, mit dem ich bereits in Bonn zusammengearbeitet habe, haben wir letztlich die notwendigen finanziellen Mittel erhalten.“

80000 Euro zur Realisierung

Etwa 80 000 Euro hat die Ausstellung, die vor allem multimedial arbeitet, verschlungen. Konzipiert und realisiert wurde sie von Prof. Dr. Johannes Tuche von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, der auch am 22. November vor Ort sein wird.

Eigentlich, so Dr. Axel Hartmann, sei geplant gewesen, die Ausstellung auf dem historischen Gelände im Borntal unterzubringen. „Da es den Ferienpark immer noch nicht gibt, haben wir beschlossen, die Ausstellung, die kostenfrei besucht werden kann, in den Räumen der Tourist-Information unterzubringen.“ dx