Osterode. Im Interview vor seiner Show in Osterode verriet er unseren Lesern Geheimnisse. Am Samstag steht er beim Springside-Festival in Braunschweig auf der Bühne.

Radiohörer sind an ihm im vergangenen Jahr nicht vorbeigekommen: Das Lied „I Believe“ von Tim Kamrad gehört zu den meistgespielten Songs des Jahres. Heute Abend steht der 26-Jährige beim Springside-Festival auf der Bühne in Braunschweig. Im vergangenen Sommer trat er beim „Live am Harz“-Festival in Osterode vor etwa 6000 Menschen auf. Sechs Leserinnen und Leser unserer Zeitung hatten die Gelegenheit, den smarten Wuppertaler vor seinem Konzert zu treffen und ihm in einem Kurz-Interview ein paar Fragen zu stellen.

Maurice Zimmer: Wie ist es, auf einer Bühne zu stehen vor so vielen Tausend Menschen?

Kamrad: Geil, es macht einfach total viel Spaß. So ein kompletter Konzerttag ist prima: Soundcheck, mit der Band spielen, die ganze Crew sehen, das ist sehr schön. Wir haben zwei Wochen Pause gehabt, da freut man sich umso mehr, und wenn dann noch so viele Leute da sind, ist das für uns natürlich umso krasser, einfach ein sehr gutes Gefühl.

Julia Giersch: Bist du noch so aufgeregt wie am Anfang deiner Karriere, oder hat sich das schon verändert?

Kamrad: Ich bin immer noch aufgeregt, aber ich unterscheide zwischen Aufregung und Nervosität. Aufregung ist für mich wie Vorfreude, kurz bevor man auf die Bühne geht. Nervosität ist eher verbunden mit der Angst, dass irgendwas schief gehen könnte. Das habe ich nicht mehr so häufig. Nur noch bei Songs, die neu sind. Jetzt ist es die 10., 15. Show im Sommer. Da sind wir eingegroovt.

Lina Briesemann: Was würdest du gerne tun, was du dich aber noch nie getraut hast?

Kamrad: Oh, gute Frage! Ich glaube, es gibt eine Sache, die ich auch nie machen werde. Ich würde mal gerne wissen, wie sich so ein Fallschirmsprung anfühlt. Ich würde mich niemals trauen zu springen, wenn ich oben wäre. Keine Chance! Da muss mich schon jemand schubsen, aber mit der Person würde ich dann nie wieder reden.

Tim Kamrad gab seinem einstündigen Auftritt beim „Live am Harz“-Open-Air in Osterode alles.
Tim Kamrad gab seinem einstündigen Auftritt beim „Live am Harz“-Open-Air in Osterode alles. © FMN | Stefan Lienert

Josephine Niewöhner: Wolltest du schon immer Musik machen, oder hattest du auch noch einen anderen Plan, wenn der Durchbruch nicht geklappt hätte?

Kamrad: Lustigerweise hatte ich nie einen Plan B, was wahrscheinlich nie so richtig clever gewirkt hat. Es war immer Musik, schon als kleines Kind. Ab und zu wollte ich noch Fußballer werden. Dabei habe ich aber gemerkt, dass das auf gar keinen Fall was wird. Auch ein Studium hat sich für mich falsch angefühlt. Und dann wurde Musik immer mehr zu dem, worauf ich Bock habe. Ich habe es probiert, aber es hat lange gedauert, sehr lange, fünf, sechs Jahre. Aber jetzt darf ich hier stehen und spielen, und das ist prima.

Julia Giersch: Gab es schon mal eine Zeit, in der du gezweifelt hast, ob das, was du tust, richtig ist?

Kamrad: Diesen großen Zweifel, jetzt aufzuhören und was anderes zu machen, den gab es nie. Aber diese Tage, an denen man denkt, ob das alles so richtig ist, weil meine ganzen studierten Freunde in den Urlaub fuhren und ich dasaß und meine Miete nicht bezahlen konnte, das war vor zwei, drei Jahren so, die gab es durchaus.

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Lina Biesemann: Was ist das tollste an deinem Job?

Kamrad: Definitiv die Konzerte. Das ist wirklich was, was man mit nichts vergleichen kann, außer vielleicht mit dem Adrenalin beim Fallschirmspringen. Aber das habe ich ja noch nie gemacht.