Wolfsburg. Der Deutschpopsänger hat das Autostadt-Sommerfestival in Wolfsburg bei bestem Wetter eröffnet. Doch eine Sache ärgerte viele Konzertbesucher.

Großer Jubel, strahlende Gesichter, aber auch ein bisschen Ärger: Die Konzertsommersaison in der Autostadt Wolfsburg ist musikalisch eröffnet. Deutschpop-Star Max Giesinger sorgte mit seiner knapp zweistündigen Show für die Ouvertüre des sechswöchigen Festivals am Mittellandkanal. Um kurz nach 20 Uhr fiel am Freitag der große weiße Vorhang von der großen Lagunenbühne. 8000 Menschen waren dabei.

Mit einem 110-Minuten-Konzert begeisterte Max Giesinger in Wolfsburg.
Mit einem 110-Minuten-Konzert begeisterte Max Giesinger in Wolfsburg. © FMN | Stefan Lienert

Fans warteten bis zu zehn Stunden auf den Konzertbeginn von Max Giesinger

Auch Joline aus Göttingen, Lena aus Schleswig-Holstein und Madeleine aus Wolfsburg, die es in die erste Reihe geschafft haben. Lena und Madeleine waren, wie sie sagten, die allerersten Konzertbesucher am Autostadt-Gelände. Bereits um 9.30 Uhr warteten die Giesinger-Fans am Freitag auf den Einlass, 30 Minuten bevor die Autostadt und zweieinhalb Stunden bevor Cool Summer Island überhaupt öffnet.

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    Wie vertreibt man sich denn die mehr als zehn Stunden bis zur Show? „Wir haben Eis gegessen, waren in einem der Restaurants und haben manche der Sommer-Angebote ausprobiert“, erzählen sie. Und dann trafen die beiden den Max am Nachmittag sogar noch zufällig für ein Foto.

    Joline, Lena und Madeleine standen in der ersten Reihe. Zum Teil waren sie zehn Stunden vor Konzertbeginn vor Ort.
    Joline, Lena und Madeleine standen in der ersten Reihe. Zum Teil waren sie zehn Stunden vor Konzertbeginn vor Ort. © FMN | Stefan Lienert

    Viele Konzertbesucher haben sich gleich Tickets für mehrere Autostadt-Shows gesichert

    Simone, Ines, Jutta, Conny und Lisa, allesamt Bekannte aus Gardelegen, ließen es hingegen etwas entspannter angehen. Am späten Nachmittag saßen sie noch auf den Kanalstufen vor der Autostadt-Piazza und gönnten sich einen Pikkolo. „Wir sind in unterschiedlichen Besetzungen auch bei Johannes Oerding, Sarah Connor und Eros Ramazzotti dabei. Der Preis für die Konzerte ist natürlich unschlagbar“, finden die Freundinnen.

    Simone, Ines, Jutta, Conny und Lisa aus Gardelegen.
    Simone, Ines, Jutta, Conny und Lisa aus Gardelegen. © FMN | Stefan Lienert

    Auch Katrin, Luisa (9), Thorsten und Jesper (11) aus Schwülper haben mehrfach zugeschlagen und gehen als Familie auch noch zu Johannes Oerding und den Fantastischen Vier. „Wir haben überlegt, was wir als Familie gemeinsam machen könnten und uns dann die Konzerte ausgesucht, die bei uns die größte Schnittmenge haben“, erklärt Mama Katrin.

    Gäste Katrin, Luisa, Jesper und Thorsten aus Schwülper.
    Gäste Katrin, Luisa, Jesper und Thorsten aus Schwülper. © FMN | Stefan Lienert

    Gäste standen bis zu 45 Minuten an den Bierpilzen an

    Entspannt war die Stimmung größtenteils auf dem Konzertgelände. Wegen der noch am Nachmittag gleißenden Sonne waren die schattigen Orte die beliebtesten.

    Selbst an der Porsche-Bühne saßen die Zuschauer, weil es dort so schön schattig war.
    Selbst an der Porsche-Bühne saßen die Zuschauer, weil es dort so schön schattig war. © FMN | Stefan Lienert

    Für Frust und Ärger sorgten bei den Zuschauern jedoch die langen Schlangen an den Bierpilzen. „Das Personal müsste mal jemand koordinieren. Einer zapft, einer kassiert und nicht alles gleichzeitig“, schimpften Klaudia, Marion, Jessica und Emma und erhielten Beifall von Besuchern, die dasselbe Schicksal teilten und für ein Kaltgetränk teils bis zu 45 Minuten anstanden.

    Teilweise eine Dreiviertelstunde standen die Konzertbesucher nach eigenen Angaben für ein Getränk an.
    Teilweise eine Dreiviertelstunde standen die Konzertbesucher nach eigenen Angaben für ein Getränk an. © FMN | Stefan Lienert

    Trotzdem ließen sich die vier ihre Laune nicht verderben, sondern freuten sich auf das Konzert, das beim zweiten Song „Legenden“ einen kurzen Schreckmoment bereithielt. Giesinger suchte sofort das Bad in der Menge, sprang und sang mit den Zuschauern, doch als er wieder zurückkehrte, stürzte er beim Sprung über das Geländer. Der 34-Jährige raffte sich aber schnell wieder auf und machte weiter, zeigte später auf der Bühne, dass er wohl keine Verletzungen davongetragen hat.

    Gute Laune herrschte bei diesen Wolfsburger Konzertbesucherinnen trotz des langen Anstehens an den Bierpilzen.
    Gute Laune herrschte bei diesen Wolfsburger Konzertbesucherinnen trotz des langen Anstehens an den Bierpilzen. © FMN | Stefan Lienert

    Giesinger, der mit „80 Millionen“ den heimlichen Soundtrack zur Fußball-EM 2016 beisteuerte, nahm 2011 im Team von Xavier Naidoo bei der TV-Casting-Show „The Voice of Germany“ teil und erreichte dort Platz vier – einen Platz hinter Michael Schulte, der auch schon in der Autostadt auftrat. Seitdem sind beide beste Freunde. 2014 kam Giesingers Albumdebüt „Laufen lernen“ auf den Markt, 2016 das Platin-Werk „Der Junge, der rennt“, das Gold-Album „Die Reise“ folgte 2018, „Vier“ dann 2021.

    Singer-Songwriter Florian Künstler war der Voract von Max Giesinger.
    Singer-Songwriter Florian Künstler war der Voract von Max Giesinger. © FMN | Stefan Lienert

    Giesinger, den Florian Künstler als Voract unterstützte, war der erste von insgesamt 22 Acts, die bis zum 20. August beim Autostadt-Sommerfestival auftreten. Aktuell gibt es ansonsten, etwa bei der Konzertkasse, nur noch Tickets für die No Angels (15. Juli), Gregor Meyle/Lord of the Lost (29. Juli) und Marius Neset/Calum Scott (12. August). Doch eventuelle Ticketrückläufer könnten dafür sorgen, dass auch noch für die Hollywood Vampires oder die Fantastischen Vier kurzfristig wieder Karten verfügbar sind.

    Diese beiden Max-Giesinger-Fans haben ein Plakat gebastelt.
    Diese beiden Max-Giesinger-Fans haben ein Plakat gebastelt. © FMN | Stefan Lienert

    Zuletzt war Giesinger anlässlich des IG-Metall-Sommerfestes im Jahr 2019 in Wolfsburg und trat im selben Jahr beim Raffteich-Open-Air in Braunschweig auf.