Berlin. Halbfinale beim Tanz-Wettbewerb von RTL: Die Kandidaten holen noch einmal alles aus sich raus. Für einen reicht es trotzdem nicht.
Wenn Jorge Gonzalez in der Nacht von Freitag auf Samstag nicht von Gil Ofarim träumt, dann wissen wir auch nicht weiter. Auch wenn der Juror natürlich völlig unparteiisch sein muss, insbesondere wenn das große Halbfinale von „Let’s Dance“ ansteht. Aber, doch, wir sind uns sicher: Vor den süßen Träumen hat Herr Gonzalez keine Schäfchen, sondern Ofarims Tanzschritte gezählt. Jede Wette.
Aber was hat der 34 Jahre alte Sänger auch wieder für einen Auftritt hingelegt! Ohnehin der (inoffizielle männliche) Star der Tanz-Manege, holt er in der letzten Show vor dem Finale zwar zwei Mal „nur“ 29 statt der gewohnten 30 Punkte und beim letzten Improvisationstanz sogar nur 22. Doch die Zähler sind ohnehin Nebensache, Stichwort: Tanzpartnerin Ekaterina.
Schon beim ersten von drei Tänzen, dem Paso Doble, kriegt Gonzalez-Kollegin Motsi Mabuse beim Anblick des Paars „Elefantenhaut“ – Gänsehaut in XXL sozusagen.
„Ist das schon Freundschaft plus?“
Ha, und da hat sie die anschließende Rumba noch nicht gesehen! Noch nicht beobachten können, wie Gil und seine „Ekat“ unterm lüsternen Studioschein über das Parkett stolzieren. Gonzalez, Herzflattern hoch zehn: „Die Atmosphäre zwischen euch beiden ist lecker!“
Moderator Daniel Hartwig meint noch mehr zu beobachten: „Ist das noch Freundschaft oder schon Freundschaft plus?“ Oh là là. Aber hier geht es ja nicht ums miteinander Gehen, zumal Ofarim ein verheirateter Mann ist, sondern ums miteinander Tanzen. Ob der Sänger den Sieg nach Hause holt?
Tränen bei Vanessa Mai
Dem Sieg ist nämlich auch Vanessa Mai auf den von 100 Tagen Tanz geplagten Versen. Die weibliche Antwort auf Ofarim, also die Jahrgangsbeste der 10. „Let’s Dance“-Staffel, liegt bei der Endwertung nach drei Auftritten mit 79 Punkten nur einen Zähler hinter Ofarim.
Den Tränen nahe ist sie allerdings schon zu Beginn der Show: Gleich bei ihrem ersten Tanz, einer Rumba, läuft es für die 25-Jährige nicht wie geplant. Motsi Mabuse: „Ich habe ein bisschen Nerven gespürt, du warst leicht verkrampft.“ Dabei sei sie doch die Queen, die Dancing Queen.
„Du bist ein Tier“
Trotz des enormen Drucks wäre sie nicht Vanessa Mai, wenn sie nicht im anschließenden Tango den Volltreffer holt – 30 Punkte. Jorge: „I love it, die Chica is back!“ Das ist aber auch ein Anblick, wie Mai im kleinen Schwarzen und Tanzpartner Christian im halbtransparenten Rollkragenpullover durchs Studio wirbeln.
Sylvie Meis, die ihr Lieblingsadjektiv „mega“ für zwei Sekunden vergisst: „Daran kann man sehen, was du für ein Tier bist!“ Beziehungsweise ein Trainingsmonster. Denn die ungeliebte Salsa beim krönenden „Impro-Dance Extreme“ gelingt nahezu perfekt. Business as usual.
Giovanni Zarrella ist endgültig raus
Business as usual ist der „Impro-Dance Extreme“ allerdings nicht. Denn erstmals in der „Let’s Dance“-Geschichte haben die vier Paare am Ende des Halbfinals nur drei Minuten Zeit, sich umzuziehen sowie sich eine Choreografie für den letzten Tanz zu überlegen. Die Stilrichtung haben sie zuvor per Los gezogen.
Keine leichte Aufgabe – vor allem, wenn sie einen Tanz erwischen, bei dem sie in der Vergangenheit „wie ein Spaghetti-Eis“ auf dem Parkett standen (Hallo, Giovanni Zarrella!). Und so streckt der Italiener (39) bei seinem improvisierten Walzer zwar fein die Schultern durch. Doch am Ende reicht es nicht – selbst 27 Punkte für seinen Paso Doble (Motsi: „Dafür feiere ich dich!“) sind zu wenig. Zarrella, der selbst ernannte „Underdog“, der von Llambi ernannte „bucklige Quasimodo“, ist raus. Diesmal wohl endgültig.
Angelina Kirsch mindestens auf Platz 3
Was wiederum bedeutet, dass Kurven-Model Angelina Kirsch mindestens der dritte Platz sicher ist. Wer hätte das gedacht? Ihr Tanzpartner Massimo: „Ich habe ihr schon in der zweiten Folge versprochen, dass wir ins Finale kommen.“ Gesagt, getanzt: 22 Punkte für die Salsa, 20 Punkte für den Paso Doble, 25 Punkte für den auf die Schnelle geübten Jive.
Zwar zeigt sich die 28-Jährige am Freitagabend etwas „behäbiger“ als gewohnt, weswegen sie bei der Entscheidung zunächst wackeln muss. Doch das Wichtigste kann ihr keiner nehmen: das Ticket fürs Finale. Wir freuen uns drauf. Nur noch ein paar Mal schlafen (und von Herrn Ofarim träumen, Herr Gonzalez).
„Let’s Dance“ – alle Sieger im Überblick