Berlin. Bei „Germany’s Next Topmodel“ sollten die Teilnehmerinnen synchron über den Catwalk laufen. Für manche ein Ding der Unmöglichkeit.

Kenner wissen: GNTM wäre nicht GNTM ohne diese vier Komponenten: Umstyling, Nacktshooting, Shooting mit Tieren, Shooting mit Kerlen. Das Frisuren-Drama war bereits abgehakt, folgerichtig ging es in Teil sieben der Model-Show nackig weiter. Oder wie Model-Mama Heidi Klum es nennt: „wild und bunt“.

Denn natürlich lässt ProSieben seine Määädchen nicht völlig blank ziehen. Es gucken schließlich Kinder zu. Deshalb wird mit ordentlich Farbe gearbeitet. Erst beim Foto-Shooting vor Graffiti, später auch beim Entscheidungs-Walk unter Schwarzlicht. Ganz ohne Zickereien ging das Ding aber natürlich trotzdem nicht über die Bühne.

Vorhersehbarstes Gejammer

Heidi Klum ließ ihre Models für die siebte Folge von Starfotograf Christian Anwander (Big Sean, Zoe Krawitz, Tokio Hotel) als lebendes Graffiti in einer Halfpipe fotografieren.
Heidi Klum ließ ihre Models für die siebte Folge von Starfotograf Christian Anwander (Big Sean, Zoe Krawitz, Tokio Hotel) als lebendes Graffiti in einer Halfpipe fotografieren. © ProSieben | micah smith

GNTM ohne Nacktshooting wäre wie Nacktshooting ohne Anstellerei. Eine muss den Job einfach machen. In diesem Jahr übernahm diese Aufgabe Leticia. Die 18-Jährige ließ sich von Alleinherrscherin Heidi nicht unterdrücken und forderte vehement ihr Recht auf BH-Anbehaltendürfen ein. Also exakt einmal. Denn dann hieß es von der Model-Mama: BH aus oder raus!

Da gingen Leticias Prinzipien plötzlich ganz schnell über Bord. Immerhin: Die innere Wut sah man ihr auch äußerlich an. Was für dieses Shooting allerdings kein Nachteil war, wie Heidi fachfraulich feststellte: „Die Angepisstheit gibt Leticia heute die gewisse Attitude.“

Alle gegen Sabine

Die legten auch andere Kandidatinnen an den Tag. Insbesondere Greta kam nicht darüber hinweg, dass Konkurrentin Sabine sie beim Magazin-Casting in New York ausgestochen hatte. „Die hat auf allen Fotos gleich geguckt“, lästerte sie. Und überhaupt: Zum Hashtag #wokeuplikethis sich ein Herzchen auf die Wange zu malen, das gehe mal gar nicht! Stimmt natürlich. Weil der Hashtag sonst ja auch ausschließlich für Selfies ohne Make-up verwendet wird. Auf Instagram. Guter Witz.

Nötigste Erklärung aller Zeiten

Gleich zu Beginn der Show stellten die Juroren Michael Michalsky und Thomas Hayo ihre Teams auf den Entscheidungs-Walk ein. Dessen Schwierigkeit bestand daran, synchron zu laufen. Weil das ein Fremdwort ist, ging Michalsky auf Nummer sicher: „Es geht also darum, dass zwei Models das Gleiche machen.“ Wie nötig diese Erklärung wirklich war? Dazu später mehr.

Sprungbrett oder nur Show: So beurteilen die Promis GNTM

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    Frisur der Woche

    Diese Auszeichnung ging in Folge sieben an Heidi herself. Dabei dachte man, die Dauerwelle wäre damals zusammen mit den 80er-Jahren abgeschafft worden. Auch Michalsky war leicht irritiert und konstatierte: „Bisschen wie aus ‘nem schwedischen Pornofilm von 1979.“ Immerhin kennen wir jetzt seinen Filmgeschmack.

    Der Walk des Grauens - oder: Was war noch gleich „synchron“?

    Man sollte meinen, sich eine Schrittabfolge zu merken, sei ein klein wenig einfacher als beispielsweise eine Doktorarbeit in Raketenwissenschaft. Für Julia und Giuliana schien das beim entscheidenden Walk unter Schwarzlicht allerdings nicht zu gelten. Falsche Bewegungen hier, Nörgeleien da, und synchron war auch irgendwie anders. Dann noch den Abgang vergessen – und Heidi biss beherzt in ihre Fotomappe. „In zwölf Jahren habe ich so etwas Schlechtes noch nicht gesehen“, stöhnte sie. Da war Michalsky vor Lachen schon längst vom Stuhl gefallen.

    Die Moral von der Geschicht’: Manchmal hilft es auch nicht, wenn man das Licht ausmacht. Aber das kennt man ja aus dem wahren Leben.

    Achja, ausgeschieden ist übrigens Julia. Nur falls das jemanden interessiert.