Wir alle haben einen Nachnamen. Hast du dich auch schon einmal gefragt, warum das so ist und was dein Nachname bedeutet?

Dr. Imke Lang-Groth vom Institut für Germanistik der TU Braunschweig erklärt: „Bis ins 12. Jahrhundert trugen die meisten Menschen nur einen Vornamen. Erst als die Städte im Mittelalter größer wurden, reichten Vornamen nicht mehr aus, um herauszufinden, wer genau gemeint war.“ Nun mussten den Vornamen beschreibende Zusätze beigefügt werden, aus denen sich unsere Nachnamen entwickelten.

„Man kann Nachnamen in fünf Arten einteilen. In der ersten sind Berufsnamen wie Bäcker und Müller, die die Arbeit der Person beschrieben. Die zweite Gruppe bilden sogenannte Übernamen. Hier wurden besondere Eigenschaften von Menschen Teil ihres Namens: Kleine Menschen bekamen zum Beispiel den Nachnamen Klein, große den Nachnamen Lang, Lange oder Langer“, sagt Frau Lang-Groth. Bei Wohnstättennamen spielte der Wohnort eine Rolle. Zum Beispiel hieß jemand, der am Bach wohnte, Bachmann. Zur vierten Gruppe gehören die Herkunftsnamen. Wenn jemand neu in einen Ort zog, wurde seine Herkunftsstadt zum Nachnamen. Wer beispielsweise aus Bremen kam, hieß dann Bremer. In der letzten Gruppe sind Rufnamen, die sich vom Vornamen des Vaters ableiten. In skandinavischen Ländern gibt es besonders viele dieser Namen.

Wie wir heißen, wird übrigens in Standesämtern registriert. Diese gibt es erst seit 1874.