Beienrode. In einem Waldstück nahe der Autobahn 39 zwischen Flechtorf und Beienrode hat ein Unbekannter eine ordentliche Ladung Sperrmüll illegal entsorgt.

Verwunderlich an dem Fall: Um den Ablageort zu erreichen, muss zunächst eine Schranke mit passendem Schlüssel geöffnet werden, und schließlich ging es samt Müll zunächst eine steile Böschung hoch, bevor er in der morastigen Kuhle landete. Einen echten Kraftakt nannte das Jürgen Kirchmann aus Beienrode. Er entdeckte den Unrat und erstattete Anzeige. Viel Hoffnung, den Umweltsünder zu erwischen, macht sich aber weder er noch der Landkreis. Kai Wunderling, Abteilungsleiter in der Unteren Abfallbehörde, bestätigte den Fund und die Anzeige. Es seien aber keine Hinweise auf den Täter gefunden worden.

Der Auftrag für die Entsorgung des Mülls sei bereits raus, so Wunderling. Er rechne mit Kosten von rund 200 Euro. Zahlen müsse das letztlich der Steuerzahler, so der Abteilungsleiter in einer Mail an unserer Zeitung. Darum sei man in solchen Fällen über jeden Hinweis aus der Bevölkerung froh. Auf Wunsch würden diese auch vertraulich behandelt.

Tätern, die erwischt werden, droht je nach schwere des Umweltvergehens, sprich Art und Menge des abgelegten Mülls, ein Bußgeld- oder Strafverfahren. Außerdem müssten sie Verwaltungsgebühren und die Entsorgung bezahlen. Im laufenden Jahr habe man aber nur acht Täter ermitteln können. Sechs mussten Bußgelder von 150 bis 1.300 Euro zahlen, insgesamt, so Wunderling, 3.400 Euro.

Den Erfolgszahlen stehen 122 registrierte Fälle illegal entsorgten Mülls im gesamten Landkreis gegenüber, ein Posten, der die Gebührenzahler insgesamt zu stehen kommt. 2016 seien rund 15.200 Euro an Personalkosten sowie 2.200 Euro an Sachkosten angefallen. Jeder Gebührenzahler im Landkreis, das sind Besitzer von rund 30.000 Liegenschaften, müsse grob geschätzt 50 Cent pro Jahr für illegal entsorgten Müll zahlen.