Altenau. Sudhaus und weitere Altbauten werden abgerissen, um Neubau Platz zu machen.

Seit der Rettung der Altenauer Brauerei aus der Insolvenz 2012 hat die Klosterkammer Hannover viel Geld in die Produktionsstätte gepumpt, um sie am Laufen zu halten. Dazu gehörten Bau und Einrichtung einer neuen Abfüll- und Waschanlage. Im nächsten Schritt sollen von diesem Jahr an weitere 3,5 Millionen Euro investiert werden.

Diese Zahl nannte jetzt Markus Grüsser, Geschäftsführer der Kloster Wöltingerode Brennen & Brauen GmbH. „Wir stecken tief in den Planungen, um auch das Sudhaus sowie den Gär- und Lagerkeller zu erneuern“, sagte er. Das werde eine logistische Herausforderung, weil die Altbauten bei laufendem Betrieb nur schrittweise abgetragen werden können.

Von Anfang an war der Klosterkammer klar, dass die Bemühungen zum Erhalt und Ausbau der letzten alten Regionalbrauerei im Harz mit erheblichen Investitionen verbunden sein würden. Schon als Braumeister Andreas Marx vor zwölf Jahren das Unternehmen übernahm, war der Betrieb veraltet. Und auch danach warf er nicht genügend ab, um ihn zu modernisieren.

Das Jahr 2017 ist von langer Hand als Startschuss für weitere Investitionen vorgesehen. Und es ist ein Jubiläumsjahr, in dem 400 Jahre Braurecht in Altenau zu feiern sind. Das alles machte schon frühzeitig Günther Heuer als erster Geschäftsführer deutlich. Der Administrator des Klostergutes Wöltingerode sitzt zwar heute noch in der Unternehmensleitung, für das operative Geschäft ist aber Markus Grüsser zuständig. Seinen Worten zufolge geht es bei den Investitionen nicht nur um Schönheit. „Wir brauchen neue Technik, weil das Brauen Energie verbraucht.“ Der Energiekostenanteil sei in Altenau dreimal höher als der moderner Brauereien. „Da wollen wir sparen, ohne das traditionelle Herstellungsverfahren zu ändern.“ Letzteres sei ein Qualitätsmerkmal: „Wir erfüllen alle Parameter einer Craft Beer-Brauerei“.

Bereits im Frühjahr soll die Abfüllanlage mit einem automatischen Bügelverschließer aufgerüstet werden. Bislang verlange dieser Arbeitsgang noch Handarbeit. Auf dieser Schiene fährt dann auch ein neues Produkt, das dank des eigenen Brunnens in Altenau Ende Februar auf den Markt kommen soll. Dabei handelt es sich um eine Natur-Kräuterlimonade in der Bügelflasche.