Neue Kommunikation im Haus macht das Heizen komfortabler.

Frankfurt. Bei Autos, Möbeln und in der Mode gibt es jedes Jahr, wenn nicht gar jede Saison, etwas völlig Neues zu sehen. Bei Heizungen dauert es länger – auch, weil Hausbesitzer sich nicht ganz so oft neue Geräte kaufen. Und: „Es gibt nicht mehr so viele Technologie- oder Effizienzsprünge, wenn man praktisch schon das physikalische Limit erreicht hat“, sagt Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie.

Auf der Messe ISH in Frankfurt, werden die neuesten Heizungssysteme vorgestellt (bis 18. März). Und es zeigt sich: In diesem Jahr liegt der Fokus bei den Heizungsanlagen auf der digitalen und dadurch besseren und kostensparenderen Bedienbarkeit.

„Wir können mit einer digitalen Heizung gegenüber einer analogen Heizung alter Machart 15 Prozent zusätzlich einsparen“, erklärt Lücke. „Das passiert zum Beispiel über die Synchronisation von Anwesenheitszeiten des Kunden mit den Laufzeiten der Heizung. Möglich ist auch das Einlesen lokaler Wetterdaten, über die dann die sogenannte Heizkurve optimiert wird.“

Zunächst bedeutet das für den Bewohner: Die Bedienung der Heizung wird aufwendiger, als man das etwa in Altbauten – mit den einfachen Drehgriffen, die an jedem Heizkörper morgens hoch- und abends heruntergedreht werden – noch kennt.

Der Bewohner gibt nun zum Beispiel Abwesenheitszeiträume ein oder programmiert eine Absenkung der Temperatur nachts, wenn alle unter den warmen Bettdecken liegen. Oder er informiert die Heizung aus der Ferne, dass er nun nach Hause fahren wird.

Dafür gibt es schon verschiedene Lösungen. Doch auch auf der ISH wird einiges neu präsentiert, darunter in Teilen schon selbst denkende Lösungen: Die Anwesenheitserkennung des Heizungsreglers Bosch Easy-Control von Junkers Bosch zum Beispiel berechnet mit Hilfe von GPS-Daten des Smartphones die Entfernung des Bewohners zum Haus und wie lange er nach Hause braucht. Darauf abgestimmt wird die Heizung mit Hilfe von schlauen Thermostaten rechtzeitig hochgedreht.

Vaillant stellt eine Plattform namens iFTTT vor, die auch Heizgeräte ins Smart Home einbindet. Die Kommunikation erfolgt nach dem Prinzip „wenn dies, dann das“, erläutert der Hersteller. Die Aktivität einer Anwendung löse bei einer anderen eine Reaktion aus: Öffnet man ein verkabeltes Fenster, geht die schlaue Heizung automatisch aus. Nähert sich das vernetzte Auto dem Haus, erhöht sich die Raumtemperatur. dpa/tmn