Grasleben. Ein Sportgeräte-Hersteller setzt in Grasleben auf repräsentative, aber dezente Architektur.

An die Stelle eines früheren Wohnhauses hat der in der 2500-Einwohner-Gemeinde in Grasleben, Landkreis Helmstedt, ansässige Sportgeräte-Hersteller Sport-Thieme ein modernes Büro- und Verwaltungsgebäude gesetzt. Es orientiert sich optisch am dörflichen Umfeld. So hat das teilunterkellerte Gebäude mit drei Vollgeschossen und einem als Seminarraum ausgebauten Dachgeschoss ein Satteldach wie die meisten Häuser im Ort.

Viele Details im Inneren und in der Außenansicht, zum Beispiel in die Fassade integrierte Regenrinnen, machen das Haus trotz weitgehend puristischer Architektur zu einem besonderen und pfiffigen Gebäude, das zum Unternehmen passt. „Jung, dynamisch, offen, so habe ich die Geschäftsleitung und die Mitarbeiter kennengelernt, das spiegelt sich im Neubau wider“, sagt Architekt Nicolai Thiele. Der Spagat zwischen repräsentativem Firmensitz und zurückhaltender Architektur ist ihm gelungen.

Durch große, teils bodentiefe Fenstern fällt viel Licht ins Gebäude. Die Fassade ist verkleidet mit nicht behandeltem, nur vorbewittertem Weißtannenholz. Für die Beleuchtung im Inneren wurden energieeffiziente LED-Leuchten verwendet, die tageshelles Licht und eine freundliche Atmosphäre erzeugen. In den Fluren – passend zum Unternehmen mit einem Bodenbelag in Laufbahn-Optik – schaltet eine intelligenten Steuerung die Lampen nur an, wenn Betrieb auf dem Flur ist.

Bildliche Collagen aus der Welt des Sports wie die Silhouette eines Turners, kombiniert mit Sportgeräten wie Ringen als Wandschmuck, formen im Inneren den Charme des Gebäudes.

Die Größe der Büros wurde mit den jeweiligen Abteilungen abgestimmt und nach deren Wünschen umgesetzt. Durch den Einsatz tragender Stahlbetonstützen sind die trennenden Wände flexibel. Durch Glaselemente zu den Fluren hin fühlen sich die Mitarbeiter auch in den kleinen Büros nicht abgeschirmt. Teeküchen als Aufenthaltsbereich oder für Teamsitzungen gibt es in jeder Etage. Im Dachgeschoss liegen kleine Wohnungen für Trainees. Auf eine gute Arbeitsatmosphäre legt die Unternehmensleitung großen Wert.

Schnell einig waren sich der Bauherr und das Architekturbüro als Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, ein energieeffizientes Gebäude zu errichten. Auf eine Klimaanlage konnte aufgrund einer intelligenten Lüftungsanlage verzichtet werden. Es ist auch kein Zufall, dass die Wärmeversorgung über die Biogasanlage eines ortsansässigen Anbieters abgewickelt wird.