Frankfurt. Bei Lüftungsanlagen werden die Systeme immer flexibler und können effektiv Wärme rückgewinnen.

Die Hersteller von Lüftungsanlagen für Wohnhäuser setzen verstärkt auf flexible Lösungen. „Es ist fast egal, wie der Baukörper geplant ist, es gibt inzwischen immer eine vernünftige Lösung“, sagte Claus Händel, Technischer Referent des Fachverbands Gebäude-Klima. Wo sich einst Bauherren für eine dezentrale oder zentrale Lösung entscheiden mussten, werden inzwischen beide Optionen kombiniert.

Das passiert etwa mit dem Einbau einer zentralen Lüftungsanlage für den Großteil der Räume, die man im Haus mit der Technologie ausstatten möchte. Ein etwas weiter entfernt liegender Teil des Gebäudes könne dann zusätzlich noch eine dezentrale Anlage bekommen. „Es wäre viel zu aufwendig, dorthin viele Meter Rohre zu verlegen“, erläutert Händel.

Ein zentrales System hat eine oder mehrere Abluftanlagen, meist an Stellen mit den höchsten Werten an Luftfeuchtigkeit oder sonstigen zu filternden Stoffen oder Gerüchen – also im Bad oder Küche. Frische Luft von außen kommt durch Durchlässe in der Außenwand oder Fensterfalzlüfter ins Haus. Von dort aus verteilt sie sich auch in den Räumen. Zentrale Anlagen haben ein Lüftungsgerät an einer Stelle, wo auch direkt die Zu- und die Abluft geregelt wird.

Die Anlagen werden zwar technisch immer noch ein bisschen besser werden, erläutert Händel. Aber der Experte betont: Auch wenn die Hersteller sich geradezu in einen Wettstreit begeben, für den Verbraucher sei der Unterschied zwischen einem Wärmerückgewinn von 80 oder 90 Prozent kaum entscheidend.

Wärmerückgewinnung bedeutet, dass die im Haus erzeugte Heizungswärme nicht ins Freie hinausgelassen, sondern im Gebäude gehalten wird. Damit lassen sich Heizkosten sparen. dpa