Köln. Hausbesitzer tauschen ihre Heizungen spät aus – zumeist erst, wenn sie kaputt sind.

Die Energiewende ist nach wie vor in aller Munde – aber sie endet oft an der eigenen Kellertür. Von insgesamt 21 Millionen Heizungen in Deutschland sind zwei Drittel 20 Jahre und älter. Hausbesitzer tauschen eine Heizung zumeist erst aus, wenn sie kaputt ist. Drei Antworten zum Thema:

Warum ist die Austauschquote so
gering?

Eine neue Anlage ist teuer und wer die Mittel hat, denkt nicht sofort an die Heizung. Da hilft auch kaum das Argument, dass mit der Investition in eine Heizung langfristig Ersparnisse bei den Betriebskosten möglich sind.

Ist der Erhalt der Heizung ein
Problem für den Hausbesitzer?

Der Klimaschutz ist ein übergeordnetes politisches Ziel. Die erwartbaren Ersparnisse bei Betriebskosten können Haushalte nur einfahren, wenn sie vorher Geld investieren. „Aus unserer Sicht lässt sich sagen: Wenn ein Kessel optimal läuft und zum Wärmebedarf des Hauses passt, muss er nicht unbedingt ausgetauscht werden“, sagt Marcus Weber von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft „Co2online“. Die wenigsten Anlagen seien jedoch richtig eingestellt. Zudem drohe bei dem stark veralteten Bestand in Deutschland oft das überraschende Aus. Immerhin: Öl- oder Gasheizkessel werden heute durch öl- oder gasbasierte Brennwerttechnik ausgetauscht. Die ist energieeffizienter als die alten Niedertemperaturkessel.

Was sollten Hausbesitzer tun?

„Besitzer von Heizungen, die über 15 Jahre alt sind, sollten sich Gedanken machen, was sie künftig haben wollen und sich darüber informieren“, rät Ebisch. BDH-Sprecher Frederic Leers sagt: „Viele Hausbesitzer haben kein Gespür dafür, wie es um den energetischen Zustand ihrer Heizung bestellt ist.“ Daher raten alle Experten den Hausbesitzern, ihren Heizungsbauer oder den Schornsteinfeger um eine Einschätzung zum Gesamt- und energetischen Zustand der Heizung zu bitten. Es kann dann sein, dass der Experte eine Optimierung der Anlage etwa durch einen hydraulischen Abgleich vorschlägt. Dabei stellt der Sanitärfachmann die Anlage neu ein. Die Beratungsgesellschaft „Co2online“ gibt die Kosten dafür mit rund 650 Euro an. Ein Zuschuss von 30 Prozent durch den Staat sei möglich. Danach seien bei den Betriebskosten Einsparungen von bis zu zehn Prozent möglich. dpa