Bonn. Um mehr Geld zur Verfügung zu haben, können Senioren ihr Haus verkaufen und dennoch dort wohnen bleiben.

Viele ältere Menschen können trotz Altersvorsorge ihren Lebensstandard nicht halten. Für Wohneigentümer gibt es aber eine Möglichkeit, die monatlichen Einnahmen zu steigern: die sogenannte Immobilien-Leibrente. Damit lässt sich das im eigenen Haus gebundene Vermögen nutzen, ohne dass der Eigentümer ausziehen muss, wie die Deutsche Seniorenliga in Bonn erklärt.

Wie funktioniert das genau? Der Hausbesitzer verkauft Wohnung oder Haus und erhält dafür vom Käufer eine lebenslange monatliche Rente. Und er darf bis zu seinem Tod in der Immobilie wohnen. Um die Instandhaltung kümmert sich der neue Eigentümer.

Das Ganze funktioniert wie eine Wette: Lebt der ehemalige Besitzer besonders lange, erhält er vom neuen Eigentümer mehr Geld, als die Immobilie eigentlich wert war.

Es gibt auch eine Kehrseite: Stirbt der ehemalige Besitzer früh, geht die Immobilie quasi unter Wert an den neuen Eigentümer. Um das Risiko abzusichern, kann eine Mindestlaufzeit von fünf oder zehn Jahren festgelegt werden, so die Seniorenliga. Im Todesfall erhalten dann die Erben über diesen Zeitraum die Rente.

Wichtig ist den Experten zufolge eine umfassende Beratung. Insgesamt gibt es nur wenige Angebote in Deutschland. Dass der Bedarf da ist, untermauert die Seniorenliga mit Zahlen: Rund zwei Millionen Immobilienbesitzer über 65 Jahre haben weniger als 1000 Euro monatlich zur Verfügung. Jeder vierte Rentner hat sein Haus oder die Eigentumswohnung noch nicht abbezahlt.

Die wichtigsten Fragen beantwortet die kostenlose Broschüre „Die Immobilien-Leibrente“. Sie kann bestellt werden bei der Deutschen Seniorenliga, Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn (www.deutsche-seniorenliga.de). dpa/red