Dresden. Experten raten, was zu tun ist, wenn der Job ein einziger Kampf gegen die Monotonie ist.

Morgens um 9 Uhr den Computer hochfahren und Mails sortieren. Mittags Punkt 86612 geht es in die Kantine. Und um 17 Uhr ist Feierabend. Jeden Tag dasselbe. Alles reine Routine? Das muss nicht sein. Schon mit kleinen Dingen können Berufstätige gegensteuern und ihren Job so gestalten, dass er nicht monoton wird.

Denn Eintönigkeit ist kein Luxusproblem: Monotonie kann psychisch ebenso belastend sein wie Stress, erklärt Prof. Dirk Windemuth vom Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. So weit muss es aber nicht kommen. Routineaufgaben gehören zwar in vielen Jobs dazu, wie Studien der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zeigen. So hat jeder zweite Berufstätige wiederkehrende Tätigkeiten, erläutert BAuA-Sprecher Jörg Feldmann. Allerdings empfinde nur jeder Zehnte das als Belastung. Größere Probleme bereiten Aufgaben, bei denen das Vorgehen detailliert vorgeschrieben ist: Hierunter leidet fast jeder Dritte.

Acht Tipps, um aus der Firmen-Routine auszubrechen:

1Bewegung statt Stillsitzen: Ständig vor dem PC zu sitzen, macht nicht nur träge, es fühlt sich auch schnell eintönig an. „Am schlimmsten ist es ja, wenn immer alles gleich ist. Auch kleine Veränderungen können da psychisch etwas bewirken“, erklärt Windemuth. Ein einfaches, aber effektives Mittel: ab und zu im Stehen arbeiten. Dazu können Mitarbeiter ein Stehpult aufstellen. Oder im Stehen telefonieren.

2Tapetenwechsel: Abwechslung verschafft auch eine andere Umgebung. So können Beschäftigte ein Meeting in der Büroküche oder im Innenhof abhalten. Oder wie wäre es, eine Besprechung gleich mit einer Runde Joggen oder einem Spaziergang zum Feierabend zu verbinden? Das bringt auch die müden Gedanken wieder auf Trab.

3Mittagspause: Beim Gang in die Kantine dürften sich manche wie im Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ fühlen: immer dieselbe Uhrzeit, immer dieselben Gerichte, immer am selben Tisch, immer mit denselben Kollegen. Erster Schritt: rausgehen statt in die Kantine. Oder einfach einmal mit anderen Kollegen zum Essen verabreden.

4Neue Denkanstöße: In Besprechungen dreht man sich leicht im Kreis, wenn immer dieselben Leute zu Wort kommen. Da kann es erfrischend sein, sich Anregungen von Neulingen anzuhören. Warum nicht mal den Praktikanten fragen, wie er eine Sache angehen würde?

5Arbeitsabläufe ändern: In der Buchhaltung werden die Bilanzen stets in derselben Abfolge abgearbeitet? In der Backstube legt der Meister immer erst die Brezeln aufs Blech? Um diese ewige Wiederkehr zu durchbrechen, reicht es schon, einfach einmal die Reihenfolge zu ändern.

6Digital Detox: Statt ständig am PC zu arbeiten, kann es eine Abwechslung sein, Ideen mit Stift und Papier auf bunten Notizzetteln festzuhalten. Auch gut: Einfach mal in die andere Abteilung hinübergehen, statt zum Telefon zu greifen oder eine Mail zu schreiben.

7Sich mit Kollegen abwechseln: Die Abrechnung für Firma Meier macht immer der eine Kollege, die für Firma Müller der andere. Warum es nicht einmal umgekehrt machen?

8Kleine Belohnungen: Routine-Aufgaben nerven weniger, wenn man sich danach eine Auszeit gönnt. Steht etwa die öde Jahresabrechnung an, könnte man sich zu einem Kaffee danach verabreden. dpa